Fusion von Europas größten Börsen gescheitert

Frankfurt · Frankfurt (dpa) Nach der gescheiterten Fusion mit der London Stock Exchange setzt die Deutsche Börse auf Wachstum aus eigener Kraft. "Die Deutsche Börse ist auch allein sehr gut aufgestellt, um im globalen Wettbewerb mit anderen Börsenbetreibern bestehen zu können", erklärte Börsenchef Carsten Kengeter am Mittwoch in Frankfurt.

Die Wachstumsstrategie des Unternehmens ziele darauf ab, Kunden neue Produkte, Dienstleistungen und Technologien anzubieten. Mittelfristig erwarte das Unternehmen ein jährliches Wachstum des Konzerngewinns von 10 bis 15 Prozent.
Zugleich bedauerte Aufsichtsratschef Joachim Faber die Entscheidung der EU-Kommission als "einen Rückschlag für Europa, für die Kapitalmarktunion und für die Brücke zwischen Kontinentaleuropa und Großbritannien". Die Chance, einen in Europa ansässigen globalen Börsenbetreiber zu schaffen, sei damit vertan. Die EU-Kommission hatte den milliardenschweren Deal am Mittwoch untersagt. Er "hätte den Wettbewerb erheblich eingeschränkt", begründete Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager die Entscheidung. Das Aus für das ehrgeizige Vorhaben hatte sich schon länger angekündigt. Denn die London Stock Exchange (LSE) hatte sich geweigert, eine weitere Auflage der EU-Wettbewerbshüter zu erfüllen und ihren Mehrheitsanteil an der italienischen Anleihen-Handelsplattform MTS zu veräußern.

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