Garantie für Trier

Durch einen Zukunftspakt zwischen Unternehmensleitung und Arbeitnehmern hat Michelin die Reifenproduktion in Deutschland bis 2012 gesichert. Im Werk in Trier sind die Mitarbeiter mit dem Abkommen zufrieden.

Trier/Karlsruhe. "Trier ist ein Gewinner dieses Pakts", sagte der Betriebsratsvorsitzende des Michelin-Werks in Trier, Klaus Lex, dem TV auf Anfrage. Die Stimmung bei den insgesamt 96 Mitarbeitern an der Mosel sei optimistisch. "Wir haben so die kommenden fünfeinhalb Jahre Sicherheit und können in Ruhe arbeiten", sagte Lex. Diese Sicherheit bezahlen die 5600 Michelin-Mitarbeiter in Trier, Karlsruhe, Bad Kreuznach, Homburg/Saar und Hallstadt bei Bamberg mit Mehrarbeit. Die Vereinbarung sieht eine Verlängerung der wöchentlichen Arbeitszeit von 37,5 Stunden auf 39 Stunden ohne Lohnausgleich vor - und eine Qualifizierungsvereinbarung, bei der jeder Mitarbeiter eine Stunde Freizeit pro Monat zur Weiterbildung einbringt.Im Gegenzug investiert das Unternehmen in den nächsten fünf Jahren rund 250 Millionen Euro in die Modernisierung der deutschen Werke und gibt eine Standortgarantie für den gleichen Zeitraum. "Welcher Anteil davon auf Trier fällt, ist derzeit noch nicht sicher", sagte Michelin-Unternehmenssprecher Thomas Becki dem TV. Die deutschen Michelin-Standorte wollten durch die Maßnahmen des Zukunftspakts ihre Produktivität bis 2010 um mindestens 30 Prozent steigern. Deutschland zeichne sich gegenüber der Konzernmutter nicht zum ersten Mal durch engagierte und erfolgreiche Verhandlungen zur Zukunftssicherung aus. Bereits 2004 hätten die Sozial- und Tarifpartner die Kostennachteile des Standorts durch ein umfangreiches Kostensenkungsprogramm korrigiert. Damals wurde in Trier die Drahtkord-Herstellung eingestellt, 140 Mitarbeiter verloren ihren Job und nicht wenige befürchteten, dass Michelin den Standort Trier schließen würde. Mit dem Zukunftspakt haben die knapp 100 Trierer Mitarbeiter nun eine sichere Perspektive bis 2012.

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