Genügend Geld da

TRIER. (wie) Geldknappheit in Deutschland: Nach der Pleite der Geldtransport-Firma Heros sah es zunächst so aus, als ob in den nächsten Tagen das Bargeld ausgehen könnte. Doch die Sparkassen und Banken geben Entwarnung.

Es ist Karneval, und alle Geldautomaten sind leer. Für alle, die gerne feiern, eine Horrorvorstellung. Ausgelöst durch die Pleite der Heros-Unternehmensgruppe, die rund die Hälfte aller Geldtransporte in Deutschland durchführt, sind viele Bundesbürger verunsichert. Zumal die Bundesvereinigung Deutscher Geld- und Wertdienste vor Versorgungsengpässen bei der Geldversorgung gewarnt hatte. Auch die Bundesbank wies ihre Filialen an, länger zu öffnen, damit die Geldversorgung gesichert sei. Hintergrund der Pleite ist ein beispielloser Betrugsskandal: Mitarbeiter des Marktführers unter den Geldtransporteuren sollen mehrere Jahre lang Kundengelder in die eigene Tasche gesteckt haben. Das sichergestellte Beweismaterial und die Aussagen mehrerer Beschuldigter lassen auf einen Schaden von rund 300 Millionen Euro schließen. Zu den Opfern gehören neben der Metro mit ihren Töchtern Kaufhof und Real auch Karstadt und mehrere Banken. Heros, das mehr als 10 000 Mitarbeiter in 44 Niederlassungen beschäftigt, hat für alle 23 Tochterfirmen Insolvenz angemeldet. Niederlassungen gibt es unter anderem in Koblenz und im saarländischen Neunkirchen. Zu den Kunden gehören auch die Karstadt-Filialen. Banken und Sparkassen tun derzeit alles, um ihre Kunden mit ausreichend Bargeld zu versorgen. Bei der Sparkasse Trier gibt man derweil Entwarnung. "Geldknappheit wird es in Trier und Umgebung mit uns nicht geben, jeder Kunde und Nutzer unserer knapp 100 Geldautomaten in Trier und Trier-Saarburg wird sich über die 'tollen Tage' mit Geld versorgen können", sagt Sparkassen-Sprecher Matthias Schwarz. Seit Jahren arbeite man "bewusst" mit einem heimischen Geldtransportunternehmen zusammen. Auch bei der Dresdner Bank und bei der Postbank geht man nicht von Engpässen aus. Die Bargeldversorgung in Deutschland sei grundsätzlich gesichert, teilte gestern Mittag die Bundesbank mit.

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