Geprellte klagen

BITBURG. (wie) Die durch das Kassler Anlageunternehmen F & P geprellten Eifeler wollen in einer Sammelklage gegen die Verantwortlichen der kriminellen Machenschaften vorgehen. Dazu soll in der nächsten Woche ein Verein gegründet werden.

Die geprellten Anleger aus der Eifel kämpfen an mehreren Fronten, damit sie wenigsten einen Teil ihres Geldes wiederbekommen. Sie wollen nicht nur gegen die in Untersuchungshaft sitzenden Verantwortlichen der Kassler F & P-Gesellschaft vorgehen. Auch Klagen gegen die Berater, die ihnen die Anlagen verkauft haben, werden nicht ausgeschlossen. "Die haben falsch informiert", ist sich Friedrich Bongartz sicher. Zusammen mit sechs weiteren Geprellten will der Gerolsteiner Kaufmann nächste Woche einen Verein gründen. Bongartz rechnet mit 200 Mitgliedern, die dann in Sammelklagen strafrechtlich gegen F & P und zivilrechtlich gegen die Berater vorgehen wollen. Keiner der Geprellten habe bei Vertragsabschluss gewusst, dass er mit der Anlage auch gleichzeitig Gesellschafter und damit auch im Handelsregister eingetragen wird, sagt Bongartz. Der Bitburger Anwalt Horst Büttner, selbst Gründungsmitglied in dem Verein, glaubt jedoch, dass es schwierig werden könnte, Geld von den Anlageberatern zu bekommen. Wenn die Berater aus Prüm und Bitburg, die exklusiv die F & P-Anlagen in der Region verkauften, keine Berufshaftpflicht abgeschlossen haben, stünden die Aussichten für die Geprellten schlecht, so Büttner. Wie groß die Zahl der Geschädigten allein in der Eifel ist, kann Bongartz noch nicht sagen. Für ihn steht aber fest, es handelt sich um "den größten Finanz-Eklat, den es jemals in der Eifel gab". Einige der Anleger bangten derzeit um höhere sechsstellige Summen. Bundesweit sind mindestens 2500 Anleger betroffen. Gegen die beiden F &P-Verantwortlichen wird wegen Betrugs und ungenehmigter Bankgeschäfte ermittelt. Seit zwei Wochen läuft das Insolvenzverfahren gegen das Unternehmen. Im Februar soll vom Amtsgericht Kassel über Forderungen der Geprellten entschieden werden.

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