Geschenk für neue Heimat

Deutschlands ehemals größte Privatbank Sal. Oppenheim ist umgezogen: Am Dienstagabend führte sich das Finanzhaus mit einem festlichen Empfang in der Abtei Neumünster in Luxemburg ein.

 Beim Einstand des Bankhauses Sal. Oppenheimer in Luxemburg dicht umdrängt: Premierminister Jean-Claude Juncker (in der Bildmitte). Foto: Alain Rischard (Luxemburger Tageblatt)

Beim Einstand des Bankhauses Sal. Oppenheimer in Luxemburg dicht umdrängt: Premierminister Jean-Claude Juncker (in der Bildmitte). Foto: Alain Rischard (Luxemburger Tageblatt)

Luxemburg. Wenn die größte Privatbank Europas ihren Standort von Köln nach Luxemburg verlegt, wird ihr im Ländchen große Aufmerksamkeit zuteil: Zum festlichen Empfang, mit dem der Umzug am Dienstagabend in der luxemburgischen Abtei Neumünster begangen wurde, kamen Premierminister Jean-Claude Juncker, Budgetminister Luc Frieden sowie Vertreter der gesamten Finanzwelt des Platzes. Insgesamt gaben sich rund 350 Gäste die Ehre.Eine Million Euro als Geste der Verbundenheit

Und für diese hatte die Bankgruppe eine Geste der Verbundenheit mit dem neuen Hauptgeschäftssitz Luxemburg vorbereitet. Zum "Dank für die herzliche Aufnahme" versprach Matthias Graf von Krockow, Sprecher der persönlich haftenden Gesellschafter von Sal. Oppenheim, eine Million Euro für die "Luxembourg School of Finance", eine Einrichtung der luxemburgischen Universität. "Ein privates Bankhaus sichert seine Zukunft immer durch die nächste Generation", begründete von Krockow die Entscheidung. "Wir wollen, dass das Finanzwesen über gute Fachkräfte verfügt, und dass es eine gute Ausbildung gibt." Zuvor hatte François Pauly, Generaldirektor von Sal. Oppenheimer, die Gründe für den Umzug ins Großherzogtum erläutert: "Die rechtlichen und steuerlichen Rahmenbedingungen sowie der Wille der Regierung, den Finanzplatz weiter auszubauen, waren für den Standort ausschlaggebend."Laut von Krockow geht die Verbundenheit mit Luxemburg sogar noch tiefer: "Wir sind seit 1856 in Luxemburg. Wir sind damals nach Luxemburg gekommen, weil wir die Großzügigkeit des Platzes geschätzt haben." Daran habe sich bis heute nichts geändert.Oppenheim hatte mit Wirkung vom 1. Juli seinen Firmensitz von Köln nach Luxemburg verlegt. Und die Bankgruppe hat die Zeit seit Juli genutzt, um grundsätzliche Entscheidungen zu treffen. So soll auf dem Kirchberg - direkt gegenüber dem Gebäude der Deutschen Bank - eine neue Konzernzentrale entstehen. Der Grund: Das Finanzhaus beschäftigt derzeit gut 350 Mitarbeiter in Luxemburg - Tendenz steigend. Das bisherige Gebäude in der Rue Jean Monnet in Luxemburg wird allmählich zu klein. Auf mehr als 15 000 Quadratmetern soll ab Mitte 2008 am neuen Standort Platz für über 600 Mitarbeiter geschaffen werden. Der Einzug ist für spätestens 2011 geplant.

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