Gute Zahlen und Aussicht auf neue Rekorde

Trier/Mainz · Anfang des Jahres blicken die Verantwortlichen bei der Agentur für Arbeit auf ein gutes Jahr 2014 zurück und erhoffen sich für das laufende Jahr sogar noch Besserung. Vor allem in der Region Trier gab es Rekorde.

Trier/Mainz. Heidrun Schulz, Chefin der Regionaldirektion Rheinland-Pfalz/Saarland, hat sich für ihren jährlichen Besuch bei der Arbeitsagentur für Arbeit in Trier einen guten Termin ausgesucht: Zu Anfang des Jahres stellt die Agentur für Arbeit traditionell mit den Arbeitslosenzahlen für Dezember auch die Bilanz für das abgelaufene Jahr vor. Und in beiden Bereichen sind die Zahlen positiv. Im Ranking der Bundesländer kann Rheinland-Pfalz seinen Topplatz verteidigen und folgt mit rund 110 000 Arbeitslosen im Dezember und einer Arbeitslosenquoten hinter Bayern und Baden-Württemberg auf Platz drei. Zwar ist die Zahl der Jobsuchenden in Rheinland-Pfalz leicht gestiegen, doch der Wert ist deutlich besser als im Vorjahr. Als Gründe für den jahresbedingten Anstieg nennt Heidrun Schulz vor allem saisonale Bedingungen, also das schlechte Wetter im Winter, das sich auf die Beschäftigung am Bau oder im Tourismus negativ auswirkt. Bundesweit sind die 2,76 Millionen Menschen, die eine Arbeit suchen, der niedrigste Wert seit der Wiedervereinigung.Dickes Plus im Sozialbereich

Auch die Region Trier verzeichnet einen leichten saisonalen Anstieg. 10 869 arbeitslose Menschen bedeuten eine Arbeitslosenquote von 3,9 Prozent. Der Chef der Agentur für Arbeit, Heribert Wilhelmi: "Im Dezember eine drei vor dem Komma, das ist auch in der Region etwas besonderes." Auch mit der Jahresbilanz ist Wilhelmi zufrieden: Im Durchschnitt waren im Arbeitsagenturbezirk 11 491 Menschen auf Jobsuche (4,1 Prozent). Heidrun Schulz und Heribert Wilhelmi stellen aber auch die Zahl der Beschäftigten heraus. Die 1,34 Millionen sozialversichert Beschäftigten bedeuten im Land ein Plus von 1,3 Prozent. "Wir kommen hier von einem Höchststand zum nächsten, das ist die beste Botschaft." Auch die Region meldet einen neuen Höchststand: Knapp 165 000 Beschäftigte sind so viele wie nie zuvor. Die Profiteure dieser positiven Entwicklung sind vor allem junge Leute, die eine Ausbildung anstreben und danach in den Beruf gehen, und Frauen. Landesweit haben vor allem soziale Berufe mehr Mitarbeiter eingestellt, insgesamt 2800 neue Kräfte bei 92 800 Beschäftigten. Ein dickes Plus gab es auch bei den Finanz- und Versicherungsdienstleistern (+2800/38 300 Beschäftigte), im Bereich Erziehung und Unterricht (+2700/56 000), im Bereich Verkehr und Lagerei (+2300 /61 200) sowie im Handel (+2100/187 900). Für die Region bewertet Wilhelmi das Jahr 2014 insgesamt positiv: Die stabile wirtschaftliche Situation in den Unternehmen an Mosel, in Eifel und Hunsrück habe zu einer positiven Entwicklung des Arbeitsmarktes geführt. Mit einer durchschnittlichen Arbeitslosenquote von 4,1 Prozent konnte das Niveau des Vorjahres leicht verbessert werden. Seitens der Betriebe wurden 2014 deutlich mehr Stellenangebote bei dem gemeinsamen Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit Trier und der Jobcenter gemeldet als noch vor einem Jahr."Die Betriebe in der Region Trier betreiben eine solide Personalpolitik, was im Halten und Suchen gut qualifizierter Fachkräfte wie auch in der hohen Ausbildungsbereitschaft zum Ausdruck kommt", sagt Heribert Wilhelmi. Vom Engagement der Betriebe profitieren die jungen Menschen in der Region. Im letzten Jahr wurden der Arbeitsagentur durch die regionalen Unternehmen 3751 Ausbildungsstellen gemeldet, eine breite Palette, aus der die jungen Menschen die richtige Stelle für sich auswählen konnten. "Um den Wunschberuf zu finden und im Bewusstsein, dass Eigeninitiative und gute Vorbereitung hierfür notwendig sind, greifen viele Mädchen und Jungen auf die Beratung und Vermittlung der Berufsberatung der Agentur zurück", sagt Wilhelmi. "Das gibt Sicherheit und Orientierung und erhöht damit natürlich die Chance, den richtigen Weg für sich zu finden." Schulz:

Extra

Für 2014 haben Sie für den Arbeitsmarkt im Land gute Zahlen präsentiert. Was erwarten Sie für dieses Jahr? Schulz: Ich erwarte im Land noch einen Anstieg bei der Beschäftigung. Bei den Arbeitslosenzahlen gehe ich davon aus, dass wir das niedrige Niveau auch weiter halten können. Wo sollen die weiteren Arbeitskräfte denn herkommen? Schulz: 2014 haben beispielsweise rund 9700 Frauen neu eine Arbeit aufgenommen, und es gibt eine Zuwanderung in Arbeit von Menschen mit ausländischem Pass. Das ist eine gute Entwicklung. Darüber hinaus müssen wir sehen, dass ältere Mitarbeiter in Beschäftigung sind. Bereits heute sind 32 Prozent aller Mitarbeiter über 50 Jahre alt. Und es gilt natürlich, mehr Langzeitarbeitslose, die etwa 30 Prozent an den arbeitslosen Menschen ausmachen, wieder für den Arbeitsmarkt fit zu machen. Und die Chancen der jungen Menschen? Schulz: Die Ausbildungsplatzsituation ist im Land und vor allem in der Region Trier gut. Wir haben fast nur positive Signale. Für uns ist aber auch mit Blick auf die Fachkräftesituation ganz wichtig, dass der Übergang von Schule zu Beruf zu hundert Prozent gelingt. hw

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