Harte Bandagen im Streit um Metall-Tarife

Mörfelden-Walldorf · Mörfelden-Walldorf (dpa/red) In der Tarifrunde für die Metall- und Elektroindustrie trägt der IG Metall-Bezirk Mitte die vom Vorstand empfohlene harte Linie mit. Die Tarifkommissionen für die Länder Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland und Thüringen beschlossen am Dienstag in Mörfelden-Walldorf bei Frankfurt, neben sechs Prozent mehr Lohn auch verkürzte Arbeitszeiten für die etwa 420 000 Beschäftigten zu fordern.


Alle Beschäftigten sollen auf eigenen Wunsch ihre Wochenarbeitszeit für einen befristeten Zeitraum von zwei Jahren auf bis zu 28 Stunden verringern können. Für bestimmte Gruppen wie Schichtarbeiter, Eltern junger Kinder oder Pflegende verlangt die Gewerkschaft "tarifdynamische Zuschüsse" in unterschiedlicher Höhe. Auch Arbeitnehmer mit geringen Entgelten sollten sich die Arbeitszeitverkürzung leisten können, hieß es zur Begründung.
Den Vorstoß der Gewerkschaft kommentierte Thorsten Bröcker, Hauptgeschäftsführer des Arbeitgeberverbandes vem.die arbeitgeber e.V.: "Wer heute in der Metall- und Elektroindustrie eine Fünftagewoche hat, kann nach den IG Metall-Forderungen verlangen, künftig sieben Stunden die Woche weniger zu arbeiten. Wer soll dann noch Kundenaufträge abarbeiten? Am Arbeitsmarkt gibt es so gut wie keine Fachkräfte mehr und erst recht keine, die nur für Teilzeit zur Verfügung stünden. Das Problem werden unsere Firmen dann mit noch mehr Produktion, Forschung und Entwicklung im Ausland lösen. Will die IG Metall das wirklich?"

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