Hilfe für Verbraucher

Unerwünschte Telefonwerbung, Abzocke im Internet und steigende Energiepreise sorgten 2006 für den geballten Unmut in Verbraucherkreisen, so das Fazit der Verbraucherberatung Trier bei ihrer Jahresbilanz.

Trier. Im vergangenen Jahr haben so viele Menschen wie nie zuvor die Hilfe der Verbraucherberatung Trier in Anspruch genommen. "Erstmals haben wir mehr als 14 000 Menschen gezählt, die persönlich, telefonisch oder schriftlich die unabhängige Beratung der Verbraucherzentrale in Anspruch genommen haben. Zudem informierten sich mehr als 2000 Menschen bei Vorträgen, Seminaren und Aktionstagen", sagt Renate Schröder von der Verbraucherberatung Trier. Während 2005 noch die "überquellenden Briefkästen" viele Verbraucher in der Region ärgerten, "war 2006 das Jahr der unerlaubten Anrufe", sagt die Beraterin.Anstieg auf breiter Front

Ständig neue Angebote und Vertragsvarianten sorgten vor allem im Energie- und Medienbereich für eine überproportional steigende Nachfrage. Zusätzlich zur individuellen Beratung konnte die Verbraucherzentrale verstärkt Aufklärung in Form von Vorträgen, Gerätedemonstrationen und Aktionstagen anbieten.Neben der Flut von Beschwerden über untergeschobene Telefon- und Internetverträge standen 2006 auch verstärkt Fragen zu neuen Angeboten von Premiere und Kabel Deutschland im Mittelpunkt der Beratungsnachfragen, erklärten die Berater. Doch die Schwerpunkte der Experten von der Beratungsstelle sind vielfältig und weit verteilt: Beraterin Gudrun Hansen kämpft beispielsweise für Internetnutzer, "meist junge Erwachsene, die auf Seiten, die Namens- und Ahnenforschung anbieten, hereinfallen". Der Trick: Über eine Maske werden zunächst persönliche Daten eingeholt, Kostenangaben finden sich aber nur versteckt auf den Seiten. "Wer gegen solche Maschen vorgeht, hat gute Erfolgschancen", meint die Beraterin. Auch in anderen Bereichen dürfen sich Interessierte bei der Verbraucherzentrale Hilfe erhoffen.Hilfe vom Land ist für Verbraucherzentrale wichtig

Schwerpunkte im Bereich der Finanzdienstleistungen waren laut Kirsten Thul-Kunsmann Beratung bei Finanzierungsvorhaben (Hausbau) und Beschwerden gegen sogenannte Phishing-Angriffe. Energieberater Bernhard Andre hatte 2006 weit mehr zu tun als zuvor. Zehn Prozent mehr Anfragen gab es in diesem Bereich. "Immer wichtiger wird bei der Energieberatung das Thema Dämmung." Dank einer Co-Finanzierung des Landes können sich Verbraucher hier kostenlos beraten lassen, während Verbraucher in anderen Bundesländern schon für die Beratung einen kleinen Betrag zuzahlen müssen. Ulrike von der Lühe, Vorstand der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz, sieht auch in Zukunft die Verbraucherzentrale vor einer großen Herausforderung. "Wir werden immer wieder von Neuem mit Varianten und Fragen um Verbraucherrechte überschwemmt." In Rheinland-Pfalz habe die Politik aber politisch die Weichen gestellt, dass der Verbraucherschutz diese Aufgaben angehen könne.

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