Hochwald Türenwerk in der Krise

Der größte Arbeitgeber in der Gemeinde Kell (Kreis Trier-Saarburg) steckt in der Krise. Die Hochwald Türenwerke GmbH mit ihren rund 150 Mitarbeitern stellte Insolvenzantrag. Als Grund nennt die Geschäftsführung drohende Zahlungsunfähigkeit.

 Insolvenzantrag gestellt: Das Hochwald Türenwerk in Kell am See steckt in einer Krise. TV-Foto: Hans Muth

Insolvenzantrag gestellt: Das Hochwald Türenwerk in Kell am See steckt in einer Krise. TV-Foto: Hans Muth

Kell am See. Die Geschäftsführung der Hochwald Türenwerke zog die Notbremse, nachdem das Unternehmen die Löhne und Gehälter für den Monat November nicht zahlen konnte. Die Geschäftsführung stellte beim Amtsgericht in Trier einen Insolvenzantrag. Als vorläufigen Insolvenzverwalter bestellte das Amtsgericht Trier den Trierer Rechtsanwalt Bernhard C. Seibel. Nach ersten Gesprächen mit der Geschäftsführung ist Seibel zuversichtlich, dass "es einen Chance für das Unternehmen gibt". Zuerst gehe es nun darum, dass die Mitarbeiter ihr Geld bekämen. Suche nach Käufern beginnt

"Ich beantrage Insolvenzausfallgeld für die Belegschaft. Damit wäre dann der Lohn für November, Dezember und Januar gesichert", erklärt der vorläufige Insolvenzverwalter seine ersten Schritte. So könne das Türenwerk seine Geschäfte zunächst fortführen, und man habe die Möglichkeit, nach einer zukunftsträchtigen Chance für das Türenwerk suchen. Die erste Option sei dabei für ihn die Suche nach einem Investoren. "Es gab bereits in der Vergangenheit einige Interessenten. Wir wollen diese Kontakte nun wieder aufnehmen", sagt Seibel. In einer ersten Belegschaftsversammlung sprach der Insolvenzverwalter den rund 150 Mitarbeitern Mut zu. "Wir brauchen jetzt ganz dringend motivierte und engagierte Mitarbeiter", sagte Seibel dem TV. Um die Aufträge zu erledigen, brauche das Unternehmen alle Beschäftigten. Zudem werde er prüfen, inwieweit auch die rund 20 Zeitarbeiter, die beim Türenwerk beschäftigt waren, weiter zu finanzieren seien. Geschäftsführer Markus Haag erklärte, dass die Auftragslage des Unternehmens gut sei. Probleme bereiteten aber die hohen Produktionskosten. Stark steigende Rohstoffpreise für Holzwerkstoffe, Energie und andere Rohmaterialien ließen sich derzeit in einem hart umkämpften Markt nicht auf die Kunden umlegen. "Hier hat das Unternehmen schon erste Restrukturierungsprozesse angeschoben," sagt der Insolvenzverwalter. Seibel hofft darauf, dass man zügig die Produktionskosten in den Griff bekommt.Schon früher Liquiditätsprobleme

Die Hochwald Türenwerke hatten schon vor zwei Jahren "kurzfristige Liquiditätsprobleme", doch die Firma erholte sich wieder. Zuletzt erwirtschaftete das Unternehmen aus Kell am See, das seit fast 75 Jahren Holztüren und Zargen herstellt, einen Jahresumsatz von rund 18 Millionen Euro. Dabei spielt der Export zunehmend eine größere Rolle. Inzwischen liegt er bei etwa 20 Prozent.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort