Hoffen auf Herhof

TRIER. (len) Der Zweckverband Abfallwirtschaft im Raum Trier (A.R.T.) setzt zunächst darauf, dass der Entsorger Herhof ab Juni seiner Entsorgungsverpflichtung für die Region Trier nachkommt. Das war der Tenor bei der Verbandsversammlung gestern Abend in Trier.

Schafft er's, oder schafft er's nicht? Die Frage, ob der Abfallentsorger Herhof, der Anfang Januar Insolvenz angemeldet hat, die Trockenstabilatanlage in Mertesdorf fertig bauen wird, konnte bei der eigens einberufenen A.R.T.-Versammlung niemand beantworten. Den Vertrag mit der Firma von Seiten des Zweckverbands Regionale Abfallwirtschaft zu kündigen, ist aber auch nicht beabsichtigt. "Dass Herhof seinen Vertrag erfüllt, muss unser Ziel sein", sagte Landrat Richard Groß, zugleich Verbandsvorsteher. Unterdessen wurde klar, dass die Anlage in Mertesdorf, die ab Juni den Müll aus der Region Trier zu dem Brennstoff Trockenstabilat verarbeiten soll, nicht rechtzeitig fertig wird. "Das ist in der kurzen Zeit nicht mehr hinzukriegen", sagte Groß. Es entstehe aber kein Müllnotstand. "Herhof hat eine Abnahmeverpflichtung." Sollte der Entsorger den Vertrag nicht erfüllen, erhält der Zweckverband eine Ausfallbürgschaft in Höhe von zwölf Millionen Euro. Dann müsste er selbst nach einer Lösung für die Entsorgung des Mülls suchen. A.R.T.-Geschäftsführer Maximilian Monzel stellte verschiedene Varianten vor: Der Zweckverband Regionale Abfallwirtschaft könnte den Baukörper übernehmen und ihn selbst fertigstellen. Möglich seien dann verschiedene Anlagen, etwa eine für mechanisch/biologische Verwertung. Möglich sei auch eine Neuausschreibung der Entsorgung. "Dann müssen wir mit erheblich höheren Kosten für die Bürger rechnen." Auch wenn der Vertrag mit Herhof platzen sollte, soll es eine gemeinsame Lösung für die Region geben. Das beschloss die Versammlung einstimmig.

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