Kreissparkasse Cochem-Zell Hoher Schuldenberg

COCHEM. (-fp) Nicht auf 19,1 Millionen Euro, sondern - unter Berücksichtigung steuerlicher Vorteile aus der Fusion - auf 15,3 Millionen Euro summiert sich der Verlust der ehemaligen Kreissparkasse (KSK) Cochem-Zell. Das erklärte Landrat Eckhard Huwer gestern vor dem Zweckverband.

Statt der bereits beschlossenen 4,84 Millionen Euro müsse derLandkreis Cochem-Zell nun 6,12 Millionen Euro alsAusgleichszahlung übernehmen. Einen Betrag in gleicher Höheübernimmt der Stützungsfonds der Sparkassen, 3,06 Millionen Eurodie neue Sparkasse Mittelmosel. Die in der Presse genanntenZahlen, so Huwer, seien falsch. Ursache für den erneutgestiegenen Verlust seien im Wesentlichen höhereEinzelwertberichtigungen, begründet in der schwierigenWirtschaftslage der einheimischen Betriebe. Die Verantwortung für das Millionengrab KSK wies Huwer dem inzwischen nicht mehr amtierenden zweiköpfigen Vorstand zu. Der alleine sei für das operative Geschäft verantwortlich gewesen. "Weder ich als ehemaliger Verwaltungsratsvorsitzender noch der Verwaltungsrat hatten die Möglichkeit, die eingetretene Entwicklung zu verhindern", so Huwer. Auch den Vorwurf, im August auf eine Anfrage der Bündnisgrünen hin im Kreistag die Unwahrheit gesagt zu haben, wies er zurück: "In einer Besprechung hat der damalige Direktor (Anm.d.Red: Der Name des ehemaligen Vorstandsmitglieds wurde nachträglich entfernt. 2006 wurde das Verfahren gegen die Sparkassenentscheidungsträger vom Verfahren gegen Jullien abgetrennt und eingestellt.) am 10. Juli einen Verlust von drei Millionen Euro prognostiziert. Der wäre ohne weiteres über das Eigenkapital abzudecken gewesen." Dass er am 21. Oktober den Kreisausschuss über einen voraussichtlichen Verlust von 8,5 Millionen Euro informierte, sei auf Grund eines neuen Berichtes des KSK-Vorstandes erfolgt. Bei den 12,1 Millionen, die dann in der Kreistagssitzung im Dezember diskutiert wurden, hätten er selbst und andere Redner auf die "Vorläufigkeit dieser Summe und weiter vorhandene Risiken" hingewiesen. Huwer verteidigte noch einmal die Fusion mit der Sparkasse Bernkastel-Wittlich, eine "zwar schmerzhafte, aber auf Dauer richtige Entscheidung". Ohne Fusion hätte der Landkreis Cochem-Zell die Verluste alleine schultern müssen, was nicht möglich gewesen wäre (weiterer Bericht folgt).

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