Ideen allein reichen nicht

In Sachen Innovative Unternehmen hat die Region Trier noch einigen Nachholbedarf. Im Land bildet sogar die Region das Schlusslicht. Beim Eifeler Innovationsforum suchten nun Experten nach Ansätzen, um die Lage vor Ort zu verbessern.

 Angeregte Diskussion in der Eifel: Die Unternehmer Christoph Kaup, Martin Becker (von links) und Gregor Trierscheid (rechts) diskutieren mit Unternehmens- und Innovationsberater Rudolf Jäger (Zweiter von rechts). TV-Foto: Helmut Gassen

Angeregte Diskussion in der Eifel: Die Unternehmer Christoph Kaup, Martin Becker (von links) und Gregor Trierscheid (rechts) diskutieren mit Unternehmens- und Innovationsberater Rudolf Jäger (Zweiter von rechts). TV-Foto: Helmut Gassen

Daun. Etappenziel erreicht: Rund 100 Unternehmer kamen zum 7. Eifeler Innovationsforum in das TechniSat Kunden- und Logistik-Center und erfüllten damit die Erwartungen der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Vulkaneifel (WFG).

Die positive Resonanz verstellte allerdings nicht den Blick darauf, dass es gerade in der Region Trier Nachholbedarf in Sachen Innovationskraft gibt. Innovationsberater Rudolf Jäger merkte an, dass Rheinland-Pfalz nur auf dem zehnten Platz liege, verglichen mit den anderen Bundesländern. Die Region Trier wiederum bilde hier das Schlusslicht. Dabei existieren mit dem Landesprogramm InnoTop und dem Bundesprogramm ZIM (Zentrales Innovationsprogramm Mittelstand) konkrete und relativ schnell erreichbare Fördermöglichkeiten, von denen innovative Unternehmen nicht nur finanziell profitieren können.

"Mit Innovationen gelingt es auch, junge Fachkräfte zu begeistern und zu halten", betonte der Experte die Wirkung als Lösung eines gravierenden strukturellen Problems der Region.

Praxisbeispiele innovativer Unternehmen wie etwa die Vulkan Technic Maschinen-Konstruktions GmbH in Wiesbaum zeigten noch weitere Effekte: "Wir konnten dank der staatlichen Förderung die Kosten der Vorfinanzierung mindern und dadurch auch den Verkaufspreis - für uns ein echter Wettbewerbsvorteil", schilderte Gregor Trierscheid den beachtlichen Nutzen für die Vulkan Technic. Seine Empfehlung an andere Unternehmen, die überlegen, eine Innovationsförderung und -beratung in Anspruch zu nehmen, war denkbar kurz: "Machen!" Alle auf dem Podium des Innovationsforums versammelten Praktiker betonten eines: Ideen allein reichen nicht aus, um als Unternehmen wirklich innovativ zu sein und herausragend Neues am Markt zu platzieren. Es gelte, ein innerbetriebliches systematisches Innovationsmanagement bis hin zur Gewährleistung der Marktreife einzuführen. Die disziplinierende Wirkung des Antragsverfahrens für staatliche Förderung sei zwar mit einem nennenswerten Zeiteinsatz verbunden, aber enorm hilfreich zur zielgenauen Strukturierung des Unternehmens. Das Fazit: "Der Aufwand lohnt sich in jedem Fall - auch um sicherzustellen, dass sich der Betrieb nicht mit unrealistischen Projekten belastet."

Als Ansprechpartner für die Firmen dient Alfred Bauer, Chef der WFG und von der Zukunftsinitiative Eifel auserkorener regionaler "Kümmerer" für das Handlungsfeld Technologie- und Innovationstransfer.

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