Immer mehr Private pleite

Die Insolvenzentwicklung in Deutschland und in der Region Trier lässt sich 2007 auf zwei Aspekte fokussieren: Bei den Unternehmen geht die Zahl der Pleiten zurück, bei Privatleuten steigt sie an.

Neuss/Trier. "Die Zahl der Firmen-Insolvenzen ist in diesem Jahr zurückgegangen, während es bei den Verbraucher-Insolvenzen in der Region einen weiteren Anstieg gab", bilanziert Guido Joswig von der Creditreform in Trier. Damit liegt die Region im bundesweiten Trend, "doch im Positiven wie im Negativen schlägt die Entwicklung nicht so sehr durch wie in Gesamtdeutschland", sagt Guido Joswig.Die größten Firmen-Insolvenzen

Nach der Untersuchung des Creditreform Dachverbandes in Neuss beläuft sich die Zahl der Unternehmens-Insolvenzen insgesamt auf 27 490 Fälle. Das ist ein Rückgang von 10,4 Prozent; im Vorjahr ging die Zahl der Firmenpleiten noch um 16,7 Prozent zurück.Auch in der Region Trier sind in diesem Jahr weniger Unternehmen von Insolvenz betroffen: "Bei uns rechnen wir mit 175 bis 180 Fällen. Das wäre ein Rückgang zwischen 4,8 und 7,4 Prozent", sagt der Fachmann. Insgesamt sei die Zahl der Firmen-Insolvenzen niedrig. Die spektakulärsten Pleiten waren die Tectro-Gruppe mit ehemals 205 Mitarbeitern (inzwischen verkauft), das Vulkamar in Stadtkyll mit 80 Mitarbeitern oder auch die Awu Abfallwirtschaft Bitburg-Prüm mit 36 Mitarbeitern. Moderater als im Bundesdurchschnitt fällt auch die Entwicklung bei den Verbraucher-Insolvenzen in der Region Trier aus: Insgesamt 480 (463) Private mussten in diesem Jahr zum Insolvenzgericht gehen (plus 3,7) sowie 75 (71) ehemalige Selbstständige (+5,6).In Deutschland ist indes bei den Privatpleiten ein neuer Rekord zu verzeichnen. Mit 109 330 Insolvenzen, 18,3 Prozent mehr als im Vorjahr, wurde erstmals die 100 000er-Marke durchbrochen. Als typische Gründe für die Verbraucher-Insolvenz gelten Jobverlust, Scheidung und schlechte Haushaltsführung. "Es lässt sich in der Region bei den Betrieben und bei den Privatpersonen feststellen, dass sie auf soliderer Basis wirtschaften", sagt Guido Joswig.

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