Irritation um Mehrwertsteuer

TRIER. (sas) Die jüngste Rabattaktion von Media Markt hat einige Verbraucher irritiert. Sie werfen der Metro-Tochter "irreführende Preiswerbung" vor. Triers Media-Markt-Geschäftsführer Ralf Reichert weist Vorwürfe von Preismanipulationen dagegen von sich.

"Etliche Anfragen und Beobachtungen verunsicherter Verbraucher" hat Lore Hermann-Karch von der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz seit der Media-Markt-Rabatt-Aktion "Heute zahlt Deutschland keine Mehrwertsteuer" am 3. Januar registriert. Dabei habe es Klagen darüber gegeben, dass Preise bei der Aktion teilweise über den Preisen der vergangenen Tage gelegen hätten und dass die Art der Werbung die Kunden verwirrt habe, sagt Hermann-Karch, die bei spektakulären Rabattaktionen zu Preisvergleichen rät und vom Spontankauf abrät. In der Tat hat Media Markt den Kunden am 3. Januar auf alle Produkte in Höhe der Mehrwertsteuer 16 Prozent Rabatt gewährt - auf den Brutto-, nicht auf den Nettopreis. Während der Bundesverband der Verbraucherzentralen daraus einen Rabatt von 13,79 Prozent errechnet, spricht Triers Media-Markt-Geschäftsführer Ralf Reichert vom gegenteiligen Effekt. "Der Kunde ist durch unsere Aufrundung besser gestellt worden, Media Markt dagegen schlechter. Wir haben für ihn 16 Prozent Rabatt daraus gemacht", sagt Reichert gegenüber dem TV . Das Beispiel: Wer für 100 Euro brutto eine Mikrowelle bei Media gekauft habe, habe 16 Euro gespart - also 84 Euro gezahlt. Demgegenüber sei in dem Bruttopreis nur ein Mehrwertsteuerbetrag von 13,79 Euro enthalten, rechnet Reichert vor. Nichtsdestotrotz sei auf jedem Beleg ein Mehrwertsteuerbetrag ausgewiesen. Das sei Gesetz. Weitere Nachlässe aufgrund dieses Beleges seien aber nicht zulässig. Vorwürfe, wonach Media Markt im Vorfeld der Aktion den Preis für Produkte hoch gesetzt habe, weist Reichert von sich: "Definitiv nicht." Natürlich gebe es befristete Angebotspreise, die nach Abschluss der Offerte wieder gehoben würden. "Dies war unabhängig von der Mehrwertsteuer-Aktion", sagt er. Und so bietet der Trierer Media-Markt-Chef, der vom 3. Januar als dem umsatzstärksten Tag in der Geschichte seines Hauses spricht, die Prüfung aller Einzelfälle an.

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