Jänschke hinterlässt ein wohl bestelltes Feld

TRIER. Der Führungswechsel in der Handwerkskammer Trier trifft auf breite Zustimmung. Hans-Josef Jänschke wurde mit stehenden Ovationen verabschiedet und von der Vollversammlung einstimmig zum Ehrenpräsidenten gewählt. Rudi Müller wurde bei einer Enthaltung von der Versammlung als neuer Handwerkspräsident gewählt.

Es war eine Rede, wie sie Hans-Josef Jänschke in den vergangenen zehn Jahren sicher hunderte Mal gehalten hat. Engagiert forderte er die Politik zu Reformen auf, die die Wirtschaft und insbesondere der deutsche Mittelstand brauche, und die Handwerkskollegen zur Einheit, die Mitstreiter zur Geschlossenheit auf. Doch am Ende dieser Rede standen spontan die 150 Gäste aus Politik und Verwaltung und die Vollversammlungsmitglieder auf und applaudierten Hans-Josef Jänschke. In seiner Abschiedsrede hatte Jänschke sein Wirken im abgelaufenen Jahrzehnt bescheiden zurückgehalten und vielmehr "die Leistungsfähigkeit der Handwerkskammer Trier" in den Mittelpunkt gerückt. Der rheinland-pfälzische Wirtschaftsminister Hans-Artur Bauckhage bezeichnete Jänschke als "Grandseigneur der HWK" und wünschte seinem Nachfolger Rudi Müller viel Glück. Der Schreinermeister aus Gusterath-Tal steht nun an der Spitze der HWK Trier. Immerhin machen die 6000 Betriebe mit 43 000 Beschäftigten, 4500 Lehrlingen und einem Umsatz von mehr als 3,5 Milliarden Euro das Handwerk zum größten Arbeitgeber in der Region. Rudi Müller stellt sich selbstbewusst den Herausforderungen. In den vergangenen Jahren habe im Handwerk ein Strukturwandel eingesetzt: Auf die schwierige wirtschaftliche Lage oder die Novellierung der Handwerksordnung, die viele neue Betriebe ohne ausreichende Qualifizierung hervorgebracht hätte, müsse das Handwerk Antworten finden. Um so wichtiger sei es, dass die "Morgen-Meister"-Kampagne fortgeführt werde und die Kammer sich stark für die Weiterbildung und die Qualifizierung ihrer Mitglieder einsetze. "Mehr denn je wird die Kammer in Zukunft Partner und Problemlöser ihrer Mitgliedsbetriebe sein müssen", sagte Müller. Als Mitstreiter stehen in den kommenden fünf Jahren Wolfgang Raab (Arbeitgebervertretung) und Josef Reinert (Arbeitnehmervertretung) Rudi Müller als Vizepräsidenten zur Seite.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort