Arbeitsagenturen, Politik und Wirtschaft in Rheinland-Pfalz wollen nicht nachlassen, um über eine Nachvermittlungsaktion "Chancengarantie 2005" doch noch jedem unversorgten Lehrstellenbewerber eine Ausbildungschance zu bieten. Jedem müsse eine Chance gegeben werden, fordert Ministerpräsident Kurt Beck. Landesweit hat sich jedoch in diesem Jahr die Nachfrage um mehr als zehn Prozent erhöht, während das Angebot um 8,5 Prozent abnahm. Von den 36 600 Bewerbern suchen 21 000 erstmals eine Lehrstelle. Über 15 000 sind mehrfach ins Rennen gegangen, doch stehen in diesem Jahr 100 Bewerbern nur 68 freie Plätze gegenüber. Viele Jugendliche drängten aus der neu geordneten Berufsfachschule I auf den Lehrstellenmarkt. Bei der Nachvermittlungsaktion 2004 suchten noch 2600 Jugendliche eine Ausbildungsperspektive, 1500 davon erfolgreich. Bei jedem Dritten klappte eine betriebliche Ausbildung. Auf die gestiegene Nachfrage reagiert das Land unter anderem mit der Förderung von 500 Ausbildungsplätzen für leistungsschwächere Schüler. Außerdem wird 1000 Jugendlichen eine berufsvorbereitende Qualifizierung angeboten. Eine steigende Zahl von Schulabgängern wird noch bis 2007/2008 für einen angespannten Lehrstellenmarkt sorgen. Die Wirtschaft müsse mit Blick auf einen Fachkräftemangel über den Bedarf hinaus ausbilden, forderte Beck.