Job-Garantie bis Juni 2005

GEROLSTEIN. (mh) Keine betriebsbedingten Kündigungen bis 30. Juni 2005: Das ist das erste Ergebnis der Verhandlungen zwischen Betriebsrat und Geschäftsführung des Gerolsteiner Brunnens.

Rund 450 Beschäftigte des mit 850 Mitarbeitern größten Arbeitgebers in der Eifel waren gestern Nachmittag zur außerordentlichen Betriebsversammlung in die Gerolsteiner Stadthalle gekommen, um Klarheit über die Zukunft ihrer Jobs zu erlangen. Aber außer der erzielten Einigung gab es wenig Konkretes. "Na ja, das gibt Luft, im Endeffekt machen die da oben aber eh', was sie wollen", sagte ein Beschäftigter resignativ und spiegelte damit die vorherrschende Stimmung wider. Zuversicht wollte hingegen die Interessenvertretung der Arbeitnehmer verbreiten. Betriebsratsvorsitzender Werner Jung sprach von einem "ersten großen Erfolg, der uns Zeit und somit Handlungsspielraum gibt, Gegenvorschläge zu unterbreiten". Für die Geschäftsführung war es laut Jörg Croseck eher ein "großzügiger Kompromiss". Keinen Zweifel ließ er hingegen daran, dass es auch bis zum gesetzten Termin Entlassungen geben werde: Erstens solle die "normale Fluktuation" genutzt werden, zweitens würden einige der 68 Zeitarbeitsverträge nicht verlängert und drittens werde auf freiwillige Vereinbarungen mit Abfindungen gesetzt. Wie viele Arbeitsverhältnisse so beendet werden sollen, wurde nicht gesagt - weder von Geschäftsführung noch von Betriebsrat. In den nächsten Tagen wollen sich beide Seiten über die Modalitäten einigen. Die vom Betriebsrat gewählte Strategie bei der derzeit von der Geschäftsführung verordneten "Neuaufstellung des Unternehmens zur Sicherung der Zukunftsfähigkeit" lautet nach Auskunft von Jung: gemeinsame Lösungsvorschläge erarbeiten. "Wir setzen auf den Verhandlungsweg und sind nicht gleich mit Fahnen durchs Dorf gezogen", sagte Jung, fügte jedoch hinzu: "Wir behalten uns aber andere Maßnahmen vor." Keine Aussagen machte die Geschäftsführung zum aktuellen Stand der Ausschreibung für Dienstleistungen, die nicht zum Kerngeschäft zählen. Das reicht von der Staplerwerkstatt über die Kantine bis hin zum Messebau. "Vor Mitte, Ende November können wir die Ergebnisse nicht bewerten und daher auch zum Thema Outsourcing derzeit nichts sagen", meinte Croseck.

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