Jobs für die Jugend

TRIER. Das Rennen um einen Ausbildungsplatz gleicht einem Hürdenlauf. Für manche Jugendliche scheinen die Hürden unüberwindbar. Die Jugendberufshilfe des Palais e. V. verleiht ihnen den notwendigen Schwung, um in den Wettbewerb um eine gute Ausbildung zu starten.

Auf den ersten Blick sieht es im Jugendcafé des Palais e. V. am Trierer Stockplatz aus wie in jedem Jugendtreff: Jugendliche sitzen auf der Couch, unterhalten sich, spielen Billard oder surfen im Internet. Schaut man ihnen genau über die Schulter, sieht man jedoch auf den Rechnern Job- und Ausbildungsangebote aufleuchten. Und an der Pinnwand hängen keine Partytermine, sondern Ausbildungs- und Wohnungs-Angebote. Außerdem gibt es einen Raum mit PCs, in denen mit fachkundigen Betreuern Bewerbungen erstellt werden können. Gibt es Fragen oder Schwierigkeiten, stehen die Türen der Pädagogen und Psychologen offen. Zu den Besuchern des Jugendcafés der Jugendberufshilfe gehört Melissa Kleis aus Trier, die zudem im "betreuten Wohnen" des Palais lebt. "Die Jugendberufshilfe ist hilfreich für jeden, der nicht weiter weiß", erzählt die 18-Jährige, die nach einem Ausbildungsplatz als Friseurin oder KFZ-Mechatronikerin sucht und sich dabei im Jugendcafé unter die Arme greifen lässt. Im Jugend- und Internetcafé am Stockplatz finden Jugendliche und junge Erwachsene bis 25 Jahre im Rahmen der Jugendberufshilfe Unterstützung. Seit fünf Jahren gibt das Projekt, das im "Jump plus"-Programm der Bundesregierung gestartet wurde, arbeitslosen und von Arbeitslosigkeit bedrohten Jugendlichen Hilfestellung. Mittlerweile arbeitet der Palais e. V. mit der Agentur für Arbeit sowie mit der Stadt Trier im Rahmen des "Jugendscouts" und der Aktivierungshilfen zusammen. "Wir kommen hier mit vielen ins Gespräch, die noch nicht wissen, dass sie Hilfe brauchen", erzählt der diplomierte Pädagoge Thorsten Schmitt, der die offene Jugendberufshilfe zusammen mit Sandra Grau leitet. Dabei kennt er ganz unterschiedliche Fälle: Es gibt Jugendliche, die eine Frage haben, zur Schulpflicht beispielsweise, und sich nur kurz beraten lassen. Andere schreiben ihre Bewerbung im Café, speichern sie ab und kommen vorbei, wenn sie auf die Unterlagen zurückgreifen wollen. Einer von ihnen ist der 16-jährige Kai Staudt aus Trier, der das Café besucht, um seine abgespeicherte Bewerbung zu aktualisieren. Andere junge Leute lassen sich beispielsweise bei unvollständigen Bewerbungs-Unterlagen, bei Problemen mit Vorgesetzten oder bei persönlichen Schwierigkeiten wie Suchtproblemen intensiver beraten. Durch gute Verbindungen und die Nähe zu weiteren sozialen Einrichtungen des Palais e. V., die teilweise unter demselben Dach sind, sowie zu weiteren Trierer Einrichtungen können Synergieeffekte genutzt werden, erklären Schmitt und Reinhold Spitzley, Geschäftsführer des Palais e. V. Der Erfolg auf dem Arbeitsmarkt, der besonders für gering qualifizierte Jobsuchende immer schwieriger wird, gibt dem Projekt Recht: Im ersten Quartal des Jahres wurden bereits rund 20 Prozent der im Jugendcafé betreuten Jugendlichen in Stellen, Maßnahmen oder Praktika vermittelt. Das Trierer Jugendcafé am Stockplatz 2a ist von Montag bis Freitag, 9 bis 19 Uhr geöffnet (montags rauchfrei) sowie samstags von 9 bis 12 Uhr.

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