Mainz. (win) Die alte Schule in Schönecken in der Eifel, das ehemalige Weingut in Kasel im Ruwertal und das frühere Winzerhaus in Zeltingen-Rachtig an der Mosel haben etwas gemeinsam: Sie stehen zum Verkauf, sind eines der prägenden Gebäude im Ortsbild und finden sich in der Online-Gebäudebörse des Mainzer Innenministeriums wieder. Ziel der Initiative ist, einen Beitrag zur Dorferneuerung zu leisten und die Gemeinden im Kampf gegen wachsende Leerstände zu unterstützen.Mit seiner Online-Plattform, auf der jeder Landkreis bis zu vier von den Dorferneuerungs-Beauftragten vorgeschlagene Anwesen präsentieren kann, will das Ministerium kein Immobilien-Makler sein, sondern lediglich den schnellen Kontakt zwischen Anbieter und Interessent vermitteln. Rund 1000 Mal werden die Seiten pro Monat angeklickt. Acht Angebote sind bislang an den Mann gebracht worden, darunter auch ein historisches Gebäude in Bollendorf an der Sauer. "Wir wollen die Innenentwicklung der Gemeinden stärken und beim Erhalt des Ortsbild prägenden Charakters helfen", sagt Franz Kattler vom Referat Dorferneuerung. Viele Bürgermeister in strukturschwachen Regionen kämpfen bereits mit einer wachsenden Zahl leer stehender Häuser und können sich ausrechnen, wie sich aufgrund der Bevölkerungsentwicklung Straßenbilder in den nächsten Jahren ändern, wenn nicht gegengesteuert wird.Kattler setzt darauf, dass die Online-Angebote gerade für junge Menschen und Familien ein gangbarer Weg zum Wohneigentum sein können. Bei der schrittweisen Sanierung ist Beratung durch die Dorferneuerungs-Beauftragten möglich, oft auch eine finanzielle Förderung. Immobilien-Makler haben sich bei ihm wegen möglicher Konkurrenz noch nicht beschwert. Schließlich landen mit den maximal vier Angeboten pro Kreis ohnehin nur schwer vermittelbare Fälle auf seinem Tisch.