Kein Stress bei der Maut

WASSERBILLIG. Staus, Polizeieinsatz, verärgerte, schimpfende Fahrer - das sind Unkenrufe von gestern. An den Mautstellen läuft die Registrierung reibungslos.

Montag, 10 Uhr. Das Restaurant "Carestel" an der Autobahnbrücke Sauertal ist gähnend leer. Nur vorne am Eingang drängen sich ein halbes Dutzend Fernfahrer an drei Terminals: Dort müssen sie sich eintragen, damit die Maut ordnungsgemäß abgerechnet werden kann. Sie schauen, probieren und haben den Bogen rasch heraus. Das Menü ist tatsächlich übersichtlich, wohlgeordnet und auch noch mehrsprachig. Und wer Deutsch, Englisch, Französisch und Polnisch partout nicht beherrscht, dem steht eine geschulte Hilfsperson zur Seite. Die Fahrer gehören zu den wenigen, die an dieser Station überhaupt anhalten müssen. Anscheinend haben sich die meisten Spediteure mit dem satellitengestützten "On Board Unit", dem Obu, versorgt oder sich über das Internet registrieren lassen. Was bedeutet, dass die Fahrer gerade mal ein "Okay" drücken müssen, wenn sie die Tour hinter sich haben. Da bleibt die Zahl der offenen Fragen ziemlich begrenzt. Noch am Sonntag hatte Restaurant-Geschäftsführer Carlo Monville die fehlende Betreuung beklagt. Kaum war der Telefonhörer aufgelegt, erschien ein Viererteam von Toll Collect und regelte alle offen Fragen. Mit der Toll-Collect-Zentrale in Berlin sei er nicht zurecht gekommen, sagte Monville. Am Ort läuft die Zusammenarbeit dagegen reibungslos. Nein, keine Probleme mehr, heißt es am Montag. Von 27 Mautstationen in der Region ist der Grenzübergang Sauertal der einzige, den der ADAC als staugefährdet eingestuft hat. Kein Wunder, dass es an den übrigen Mautstellen noch ruhiger zugeht als an der luxemburgischen Grenze."Mautpreller" spielen kaum eine Rolle

Bisher hätten sich vier oder fünf Fahrzeuge registrieren lassen, heißt es bei der Raststation Meilbrück an der B 51 Bitburg-Trier. Allerdings seien viele Interessenten da gewesen. Die Autobahn-Raststätte Eifel-West bei Niederöfflingen hat zwischen 10 und 20 Maut-Kunden bedient. Und an der gegenüber liegenden Station Eifel-Ost waren es ungefähr dieselben Zahlen. Bei der Autobahnpolizeistation Schweich heißt es: "Keine besonderen Vorkommnisse." Dort hält man auch ein Ausweichen der Brummis auf Landstraßen für unwahrscheinlich. Und schließlich vermeldet das Trierer Polizeipräsidium gleichfalls bei der Maut pure Normalität. Auch die so genannten Mautpreller spielen keine große Rolle. Nach Angaben des Bundesamts für Güterverkehr (BAG) liegt die Beanstandungsquote bei acht Prozent. Dabei wurden schon Fehler beim Einbuchen und andere Nachlässigkeiten mit berücksichtigt, so dass die Quote der echten Mautpreller noch darunter liegt - deutlich niedriger übrigens als bei Einführung der Euro-Vignette vor rund zehn Jahren. Grund sei das dichte Kontrollnetz und die Möglichkeit zur elektronischen Überprüfung. Regionale Kontrollergebnisse wollte die Behörde allerdings nicht mitteilen.

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