Das Engagement der Brauer aus der Eifel in Ostdeutschland ist untrennbar mit dem Namen Frank Siegmund (Foto: red) verbunden. Vor 13 Jahren entsandte die Bitburger Zentrale den damals 38-Jährigen nach Thüringen. Unter Siegmund legte das frisch erworbene Traditionsunternehmen Köstritzer Schwarzbierbrauerei einen rasanten Aufstieg hin, verfünffachte seinen jährlichen Bierausstoß innerhalb von gut einem Jahrzehnt auf 910 000 Hektoliter (ein Hektoliter = 100 Liter). Dass Siegmund, seit 2002 auch noch Vertriebs- und Marketing-Geschäftsführer der zweiten ostdeutschen Bit-Neuerwerbung Wernesgrüner, dem Unternehmen nun den Rücken kehrt, lässt daher aufhorchen. Als Grund nennt die Bitburger Getränkegruppe in einer Pressemitteilung "unterschiedliche Auffassungen über die zukünftige Vertriebspolitik". Was aber bedeutet das im Klartext? Frank Siegmund hat ab Oktober deutlich weniger zu sagen als jetzt. Der Grund: Für den Vertrieb der beiden ostdeutschen Bit-Marken Köstritzer und Wernesgrüner im Handel, also etwa in den Lebensmittelgeschäften, ist ab dann nicht mehr Siegmund, sondern die Zentrale in Bitburg zuständig. "80 Prozent meiner Mengenverantwortung sind dann weg", sagte der Brauerei-Manager am Montag dem TV. Siegmund, bis dato (mit-)verantwortlich für jährlich 1,5 Millionen Hektoliter Bier (900 000 Köstritzer, 600 000 Wernesgrüner), blieben ab Herbst "nur" noch 300 000 Hektoliter, die in der ostdeutschen Gastronomie vertrunken werden. Offenbar zu wenig für den erfolgsverwöhnten Manager. Weil Siegmunds Vertrag (Laufzeit: fünf Jahre) Ende Dezember ohnehin ausläuft, verzichtete er nach eigenen Angaben auf einen neuen. "Was ich danach mache, weiß ich noch nicht", sagt der 51-Jährige. Sauer auf die alten Kollegen bei der Bitburger sei er jedenfalls nicht: "Ich gehe ohne Groll und Ärger." Nachfolger von Frank Siegmund wird Andreas Reimer. Der 40-Jährige ist als Vertriebschef Export fürs gesamte Bier-Auslandsgeschäft der Bitburger Getränkegruppe verantwortlich.