Kritik noch nicht verraucht

KÖLN/TRIER. (red) Mit dem Geschäftsjahr 2002 sind die Verantwortlichen bei Japan Tobacco International (JTI) zufrieden. Doch der Aufwärtstrend könnte durch die Pläne der rot-grünen Bundesregierung gestoppt werden.

Das Produktionsvolumen bei JTI in Trier wurde im vergangenen Jahr weiter deutlich erhöht. Doch trotz positiver Zahlen blickt der Tabakkonzern sorgenvoll in die Zukunft. Die von der Bundesregierung geplante Tabaksteuererhöhung zum 1. Januar 2004 veranlasse JTI, seine Strategien und Unternehmensplanung zu überdenken, teilt der Tabakhersteller mit. "Die Qualität unserer Produkte wird davon aber in keiner Weise betroffen sein. Die Aktivitäten für unsere Hauptmarke Camel werden wie geplant fortgeführt. Unsere Spielräume werden aber noch enger," sagte Pascal Chevailler, Geschäftsführer JTI Germany.Für das Trierer Werk erklärt Siegfried J. Pudritz, Regional Vice President Manufacturing Europe: "Sollte sich das Produktionsvolumen aufgrund eines dramatisch zurückgehenden deutschen Absatzes verringern, so kann dies auch den Standort Trier beeinflussen."Zweitgrößtes Werk im Konzern

Indes steigerte die Japan Tobacco International Germany GmbH (JTI) 2002 den Verkauf an Industriezigaretten, Rolls und Feinschnitt um 2,6 Prozent. Der Absatz wuchs von 5,179 Milliarden Zigaretten auf 5,315 Milliarden in Deutschland und Österreich. Der Marktanteil des Unternehmens lag im abgelaufenen Geschäftsjahr bei 3,4 Prozent (Vorjahr: 3,6 Prozent). Mit einem Absatz von 3,631 Milliarden Zigaretten sowie einem Marktanteil von 2,5 Prozent (Vorjahr: 2,7 Prozent) schaffte die JTI-Hauptmarke Camel Rang sieben bei den in Deutschland meist verkauften Zigaretten. Die Marke Club erfreut sich nach wie vor im Osten Deutschlands großer Beliebtheit und erzielte mit einem Absatz von 649 Millionen Zigaretten (Vorjahr: 645 Millionen) eine Steigerung von einem Prozent.2002 wurden in der Trierer Produktionsstätte von JTI Germany (der zweitgrößten innerhalb des Konzerns weltweit) 38,9 Milliarden Zigaretten (Vorjahr: 36,3 Milliarden) hergestellt. Dies ist eine Steigerung um 7,2 Prozent. In Trier ist das JTI-Werk seit seiner Inbetriebnahme vor 30 Jahren zu einem bedeutenden Wirtschaftsfaktor geworden: Rund 1200 Beschäftigte arbeiten dort im Dreischichtbetrieb. Ende 2003 wird nach einjähriger Bauzeit ein neues Forschungs- und Entwicklungszentrum fertig gestellt, in dem rund 200 Mitarbeiter tätig sein werden. Gründe für den Neubau sind die Reorganisation des Unternehmens und die Verlagerung von 150 Arbeitsplätzen von Köln und Genf nach Trier. 50 neue Arbeitsplätze entstehen. JTI investiert damit rund 13 Millionen Euro in den Standortausbau, um den steigenden Anforderungen des Wettbewerbs gewachsen zu bleiben. Die hier tätigen Mitarbeiter werden neueste Technologien, aktuelle Forschungsergebnisse und auch in Zukunft innovative Konzepte und erfolgreiche Aktivitäten in die Herstellung von JTI-Produkten einbringen. Der Umsatz von JTI Germany betrug im vergangenen Geschäftsjahr 734 Millionen Euro (Vorjahr: 684 Millionen). Er stieg damit um 7,3 Prozent. Vom Gesamtumsatz entfallen 538 Millionen Euro (inklusive Tabaksteuer) auf die JTI-Tätigkeit als Kommissionär und 148 Millionen Euro auf die Tätigkeit als Lohnveredler. Als Dienstleister, insbesondere im Bereich der Forschung & Entwicklung, wurde von JTI Germany ein Umsatz von 48 Millionen Euro erwirtschaftet.Das Betriebsergebnis aus dem operativen Geschäft hat sich mit 20,9 Millionen Euro (Lohnveredler 13,4 Millionen Euro, Kommissionär 3,3 Millionen Euro, Dienstleistung 4,2 Millionen) stabil entwickelt.

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