Lehrstellen im Überfluss

TRIER. Noch immer suchen hunderte Jugendliche in der Region eine Lehrstelle. Die Ausbildungsbörse des Arbeitsamtes Trier sollte diesen Suchenden den Weg in die Ausbildung erleichtern, denn noch sind 334 Stellen frei.

Über 750 Jugendliche wurden im Rahmen des Trierer-Lehrstellen-Netzwerks zur Ausbildungsbörse eingeladen. Für das Zusammentreffen von Betrieben und Lehrlingen gibt es zwei Ansatzpunkte. "Zum einen soll den Jugendlichen, die noch keinen Ausbildungsplatz haben, noch eine Chance eröffnet werden. Zum anderen kann durch die Börse der genaue Stand der wirklich unversorgten jungen Leute ermittelt werden", sagte Anton Thull von der Agentur für Arbeit. Von den 750 nahmen in der Region Trier gestern rund 350 Jugendliche aktiv dieses Angebot wahr. Und das nicht umsonst, denn zahlreiche Betriebe erwarteten die Arbeitsplatzsuchenden im Foyer der Arbeitsagentur. Interessierte konnten sich so direkt zum Beispiel über den Beruf des Bäckers, Fleischers oder der Friseuse erkundigen. Auch die Handwerkskammer (HWK), sowie die Industrie- und Handelskammer (IHK) waren anwesend, um über die offenen Stellen zu informieren und Tipps und Hilfestellung zur Bewerbung zu geben. Thull erhofft sich mit Hilfe dieser Börse, die noch 334 freien Lehrstellen an die Auszubildenden zu vermitteln. Er meinte: "Die Voraussetzungen sind sehr gut. Die Betriebe und auch die Jugendlichen - um 15 Uhr waren bereits 120 Suchende da gewesen - sind zahlreich erschienen und sehr engagiert." Auch die Jugendlichen waren zufrieden. Die Betriebe nahmen sich viel Zeit für die Beratung und setzten sich intensiv mit den Suchenden auseinander. Mike beispielsweise sucht nun seit sechs Monaten eine Ausbildungsstelle zum Bürokaufmann. In den letzten Monaten bewarb er sich bereits 40mal ohne Erfolg. Die Börse schenkte ihm neue Motivation: "Nach einer ausführlichen Beratung habe ich nun zwei freie Stellen als Bürokaufmann gefunden - da werde ich mich gleich bewerben." Auch Bettina München aus Wittlich erhofft sich eine Stelle als Bürokauffrau oder im Bereich der Informatik zu finden. "Wenn es noch über 300 Stellen gibt, werde ich hier bestimmt fündig", sagt die Realschülerin. Die anwesenden Betriebe machten gestern unterschiedliche Erfahrungen. Paul Kreten, der Berufe des Metallbauens vermittelt, war enttäuscht: "Nur vier Personen waren überhaupt an einer Stelle interessiert, und viele Suchende sind zu unflexibel." Die Vertreter von Burger King sowie die Ausbilder von RWE dagegen waren mit der Organisation sowie mit dem Ergebnis sehr zufrieden. "Wir haben einige motivierte und flexible junge Menschen kennen gelernt, denen wir gerne eine Chance geben wollen", sagt Arno Philippi, Ausbilder bei der RWE.

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