Licht und Schatten

Trier. (red) Licht und Schatten kennzeichnen die Ausbildungsbilanz der Handwerkskammer Trier (HWK) zum Jahresende. Trotz schlechter Konjunktur stieg die Zahl der neu abgeschlossenen Lehrverträge um 1,6 Prozent an.

 Die HWK Trier betrachtet das Ausbildungsjahr mit einem lachenden und weinenden Auge. Während es im Handwerk viele sehr gute Azubis gibt, wie Landessieger Eugen Miller aus Zerf, nimmt aber auch die Zahl der Jugendlichen zu, die eine Lehrstelle wieder aufgeben.Foto: TV -Archiv

Die HWK Trier betrachtet das Ausbildungsjahr mit einem lachenden und weinenden Auge. Während es im Handwerk viele sehr gute Azubis gibt, wie Landessieger Eugen Miller aus Zerf, nimmt aber auch die Zahl der Jugendlichen zu, die eine Lehrstelle wieder aufgeben.Foto: TV -Archiv

Angesichts einer anhaltend schlechten Konjunktur bewertet die HWK Trier den Abschluss von 1600 neuen Lehrverträgen außerordentlich positiv. Dank einer intensiven Lehrstellenwerbung konnte der anhaltende Abwärtstrend gestoppt und nun zum zweiten Mal hintereinander ein leichtes Plus erzielt werden. Deutlich mehr neue Lehrlinge als in den Vorjahren stellten insbesondere die KFZ-Mechatroniker und die Metallbauer ein. Auch die Tischler legten nach dem Einbruch im letzten Jahr wieder deutlich zu. Die schwierige Situation im Baubereich machte sich dagegen im abgelaufenen Jahr auch bei den Lehrlingszahlen in dieser Branche bemerkbar. In den Nahrungshandwerken waren nach einem Zwischenhoch im Vorjahr die Lehrlingszahlen ebenfalls wieder rückläufig. Die Gesamtzahl der Ausbildungsbetriebe im Handwerk konnte mit über 1800 nahezu stabil gehalten werden, obwohl die steigenden Insolvenzzahlen auch Lehrstellen kosteten. Dies war deshalb möglich, weil sich über 100 Handwerksbetriebe im Jahr 2004 erstmals in der Ausbildung engagierten. Trotz der anhaltend positiven Entwicklung bei den neu abgeschlossenen Lehrverträgen wurde die Trendwende auf dem regionalen Ausbildungsmarkt im Handwerk aber noch nicht geschafft. Dies unterstreicht der Rückgang beim Gesamtbestand der Lehrverhältnisse. Hauptursache hierfür ist eine um 16 Prozent deutlich gestiegene Zahl an vorzeitig aufgelösten Lehrverträgen - eine bei angespanntem Ausbildungsmarkt eher untypische Entwicklung. Aus der Sicht der HWK Trier sei dies ein Indiz dafür, dass es nicht ausreiche, Jugendliche nur irgendwie zu "versorgen". Angesichts steigender Anforderungen in der Ausbildung müssten Bewerber auch die Mindest-Voraussetzungen für einen erfolgreichen Lehrabschluss mitbringen. Bundesweit hat das Handwerk daher inzwischen einen "nationalen Bildungspakt" vorgeschlagen, um insbesondere leistungsschwächere Jugendliche frühzeitiger und gezielter auf eine Ausbildung vorzubereiten.

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