Liebe auf den ersten Schluck

Trier · Gute offene Weine - das war das Ziel des Wettbewerbs "Der Beste Schoppen", als er 1999 ins Leben gerufen wurde. 16 000 geprüfte Weine später ist die Durchschnittsqualität der Schoppen in der Region laut den Veranstaltern enorm gestiegen. Gestern haben sie im Hotel Park Plaza die Neuerungen für 2015 vorgestellt.

 Wo bekomme ich das beste Glas Wein? Die Plakette „Haus der Besten Schoppen“ weist Touristen und auch Einheimischen den Weg zu Gastronomen, die hochwertige offene Weine ausschenken. Die Auszeichnung erhalten nur Betriebe, die mindestens drei Jahre in Folge für mehr als zwei Drittel ihrer Weine das Siegel „Der Beste Schoppen – Ausgezeichnet“ erhalten haben. TV-Foto: (Archiv)/Friedemann Vetter

Wo bekomme ich das beste Glas Wein? Die Plakette „Haus der Besten Schoppen“ weist Touristen und auch Einheimischen den Weg zu Gastronomen, die hochwertige offene Weine ausschenken. Die Auszeichnung erhalten nur Betriebe, die mindestens drei Jahre in Folge für mehr als zwei Drittel ihrer Weine das Siegel „Der Beste Schoppen – Ausgezeichnet“ erhalten haben. TV-Foto: (Archiv)/Friedemann Vetter

Trier. Ein Urlauber betritt ein Trie rer Lokal. Er kommt aus Nordrhein-Westfalen und ist Biertrinker. Von Wein hat er so gar keine Ahnung. Nun möchte er aber mal den berühmten Moselwein probieren, von dem er so viel gehört hat. Aufs Geratewohl bestellt er ein Glas. Er nippt daran und verzieht das Gesicht. Zum Hauptgang bestellt er wieder Bier.

Um eine solche Situation zu vermeiden, wird seit 1999 der Ausschankwein in der Region bewertet. Denn "für den ersten Schluck gibt es keine zweite Chance", weiß Gereon Haumann, Landesvorsitzender des Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga) Rheinland-Pfalz. Für die Gastgeber sei "Der Beste Schoppen" eine tolle Chance, ihr Gesamtangebot zu präsentieren. Man versuche - auch durch die Kriterien der Preisvergabe - Betriebe zu motivieren, sich dauerhaft zu beteiligen.
Werbung für die Region


Rund 250 Gastronomiebetriebe nehmen jährlich mit mehr als 1200 Weinen von rund 300 Moselwinzern am Wettbewerb teil. Für die Ausschreibung wurden in den vergangenen Tagen 2000 Betriebe angeschrieben. Das Siegel mache nicht nur Werbung für den Wein und somit für den Winzer, sondern auch für den Gastronomiebetrieb, der ihn ausschenke und wenn die Kunden zufrieden seien, für das gesamte Weinanbaugebiet.
Das ursprüngliche Ziel, die Durchschnittsqualität der offenen Weine zu verbessern, sei bereits erreicht, stellt Ansgar Schmitz, Geschäftsführer vom Moselwein e.V., zufrieden fest. "Jetzt wollen wir weiter an der Qualitätsschraube drehen und vor allem die Kommunikation zwischen Winzern und Gastronomen aufrechterhalten."
In den vergangenen Jahren hätten die Veranstalter immer wieder auf Entwicklungen in der Weingastronomie reagiert, sagt er. So seien für den anstehenden Wettbewerb die Testkategorien von acht auf elf erweitert worden: Ab sofort werden bei den Rebsorten Elbling und Rivaner sowie den Weißen Burgundersorten auch halbtrockene Weine bewertet, da diese immer stärker nachgefragt seien, wie der Leiter des Weinbauamtes Wittlich, Stephan Reuter, erklärt. "Da kommen wir den Wünschen der Gastronomen entgegen", sagt Schmitz. Außerdem wurde ein Sieben-Punktesystem eingeführt, anhand dessen die teilnehmenden Gastronomen, Winzer und Weinfachleute die Weine bewerten können.
Denn: Die Teilnehmer müssen die Weine selbst im Juni bei einer verdeckten Probe testen. Bei dieser Gelegenheit tauschen sich Gastronomen und Winzer aus und geben den Veranstaltern Hinweise zu neuen Entwicklungen, die diese wiederum ins Reglement aufnehmen können, sagt Dieter Reiss von Constantin Consulting in Bernkastel-Kues, der das Projekt vom ersten Tag an betreut. Aus den besten Weinen der Regionalproben ermitteln Fachjuroren bei einer Finalprobe im Juli die Gesamtsieger, die am 21. Juli in der Weinbrunnenhalle in Kröv präsentiert werden.
Alle Lokale im In- und Ausland, die Weine von Mosel, Saar und Ruwer im offenen Ausschank führen, können bis Ende April ihre Weine anmelden und einreichen. Die detaillierten Ausschreibungsbedingungen gibt es unter <%LINK auto="true" href="http://www.derbesteschoppen.de" class="more" text="www.derbesteschoppen.de"%>. Die Webseite wurde überarbeitet und geht demnächst mit neuen Funktionen für Teilnehmer und Konsumenten online.
Extra

 Präsentieren den „Besten Schoppen“ in der Weinecke des Trierer Hotels Park Plaza: Stephan Reuter, Albrecht Ehses (Geschäftsführer der IHK Trier), Gereon Haumann, Andreas Wonner (Gebietsverkaufsleiter Gerolsteiner Brunnen), Dieter Reiss, Rudolf Schmitt (Vorstand Vereinigte Volksbank Raiffeisenbank eG, Wittlich), Ansgar Schmitz (von links). TV-Foto: Andrea Weber

Präsentieren den „Besten Schoppen“ in der Weinecke des Trierer Hotels Park Plaza: Stephan Reuter, Albrecht Ehses (Geschäftsführer der IHK Trier), Gereon Haumann, Andreas Wonner (Gebietsverkaufsleiter Gerolsteiner Brunnen), Dieter Reiss, Rudolf Schmitt (Vorstand Vereinigte Volksbank Raiffeisenbank eG, Wittlich), Ansgar Schmitz (von links). TV-Foto: Andrea Weber

Foto: (g_wirt )

Der Wettbewerb "Der Beste Schoppen" wurde 1999 im Kreis Bernkastel-Wittlich ins Leben gerufen und 2000 auf das Anbaugebiet Mosel-Saar-Ruwer, die Eifel und den Hunsrück ausgedehnt. Es ist ein Kooperationsprojekt der Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz, der Industrie- und Handelskammern Trier und Koblenz, des Dienstleistungszentrums Ländlicher Raum, des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes Rheinland-Pfalz und Moselwein e.V. Prämiert werden "Der Beste Schoppen" in allen Kategorien, die "Neuentdeckung des Jahres" und das beste "Weingut mit Gastronomie". Die Plakette "Haus der Besten Schoppen" und das Siegel "Der Beste Schoppen - Ausgezeichnet" erhalten viele Teilnehmer. Bewertet werden Elbling, Riesling, Rivaner, Weiße Burgundersorten, Rotwein und Rosé/Weißherbst/Blanc de noirs. aweb

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