Lob für den Schiedsrichter

Was kann ein Fußball-Bundesliga-Schiedsrichter gestandenen Managern beibringen? Eine ganze Menge, wie Markus Merk, der weltbeste Schiedsrichter der Jahre 2004, 2005 und 2007, beim ersten Unternehmertag der Sparkasse Trier bewies.

 Markus Merk ist am Rednerpult so souverän wie im Fußballstadion. Sein Vortrag kam bestens an.TV-Foto: Heribert Waschbüsch

Markus Merk ist am Rednerpult so souverän wie im Fußballstadion. Sein Vortrag kam bestens an.TV-Foto: Heribert Waschbüsch

Trier. Mittwochnachmittag, 17 Uhr, Trier: Die entscheidenden Minuten liegen vor ihm. Alle Augen sind auf den Mann in Schwarz gerichtet: Markus Merk kennt solche Situationen - doch in der Regel beobachten ihn Zehntausende im Fußballstadion, bei manchen Spielen - etwa im Nou Camp in Barcelona - sind es sogar fast 100 000 Augenpaare, die ihn nicht aus dem Blick lassen. In Trier ist das etwas anders. 120 Unternehmer sind als Gäste des ersten Unternehmertags der Sparkasse Trier sein Publikum. Und der Referee muss weder pfeifen noch zur Gelben oder Roten Karte greifen. Er darf reden. "Das kleine Entscheidungs-Ein-mal-Elf" heißt der Vortrag des Zahnarztes, der 2005 seine Praxis verkaufte ("Ich wollte nicht mehr von der Hand in den Mund leben"). Hätte Merk auch im Fußballstadion die Chance, die Aufgaben des Schiedsrichter-Teams so zu veranschaulichen, nach manchem Spiel bekämen die "Pfeifenmänner" sicher mehr Applaus als die hoch bezahlten Kicker.Bei den Unternehmern kommen seine Erläuterungen bestens an: Die Parallelen zwischen Management und Schiedsrichteramt sind groß. Wenn Merk von seinen Basiswerten - Begeisterung, Identifikation, Mut, Verantwortung, Willen - spricht, nickt so mancher der Gäste unmerklich. "Es ist wichtig, Regeln festzulegen, zu vermitteln und umzusetzen", sagt der Schiedsrichter. Für ihn und sein Schiedsrichter-Team sei es wichtig, dass man gemeinsam am Ziel arbeite und Vertrauen in die Leistung des Partners habe. Und wenn Merk davon spricht, dass Kommunikation immer zielgerichteter als Konfrontation sei und dies durch erlebte Beispiele mit Olli Kahn, David Beckham, Zinedine Zidane oder Luis Figo anreichert, merken die Zuschauer, hier redet nicht nur einer, der anderen sagt, wie man etwas besser macht. Dafür bekommt Merk nach dem "Abpfiff" lang anhaltenden Applaus von den Unternehmern.

Für die Sparkasse Trier hatten ebenso die übrigen Referenten einen großen Anteil am Erfolg der Veranstaltungspremiere. In Foren ging es ums Steuerrecht (Josef Ludwig), Bilanzen (Bernd Herrmann, Michael Voll), Arbeitszeitkonten (Oliver Leidel) oder Zins- und Währungsmanagement (Thomas Eitenmüller). Sparkassen-Vorstand Günther Passek zieht so ein positives Resümee: "Sparkassen sind der verlässliche Partner für den Mittelstand." Dies würden sie in der jetzigen Finanzmarktkrise einmal mehr zeigen.

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