Loyalität statt Bindung

TRIER. (ako) Ein abwechslungsreiches Programm hat der Marketing Club Trier für das Jahr 2004 aufgestellt: Den Auftakt machte die Münchener Marketingdozentin Anne Schüller. Als größte unternehmerischeHerausforderung bezeichnet sie die Notwendigkeit, treue Kunden heranzuziehen - das "Total Loyalty Marketing".

Angesichts bröckelnder Markentreue und Rabattschlachten findet eine neue Strategie Eingang ins Marketing: die Emotionen einbinden in den Verkauf. Es gebe zu viele Ähnlichkeiten in den Produkten, Dienstleistungen und Firmen, schildert Anne Schüler die Ausgangslage. Die Kaufentscheidung für sich beeinflussen könne ein Unternehmen nur noch, wenn es ihm gelinge, positive Gefühle und Treue bei den Kunden aufzubauen. Schüllers Ansatz liegt nicht bei einer antrainierten Verhaltensänderung, sondern tiefer bei der Veränderung von Einstellungen: "Jeder Verkäufer muss zum Menschenversteher werden", lautet ihr Appell, und sie meint buchstäblich jeden einzelnen Mitarbeiter, der in Kontakt mit Kunden kommt. Sie plädiert für eine "lachende Unternehmenskultur", die nach außen wirkt. "Man kann nicht mehr von Kundenbindung sprechen, die fesselt. Loyalität ist dagegen eine freiwillige und emotionale Begeisterung." Entgegen der verbreiteten Geiz-ist-geil-Strategie sei erwiesen, dass der Preis bei der Kaufentscheidung kaum eine Rolle spiele. Wer ohne Dumping betriebliche Spitzenleistung erbringen wolle, habe ohne Loyalität in der "Überdrussgesellschaft" keinen Erfolg.Erfolgreiche Nischen und regionale Größen

Als Top-Event des Marketing Clubs ist im Juni eine Veranstaltung mit Lothar Seiwert zum Thema "Life Leadership - Neues Zeitmanagement" geplant. "Erfolgreich in der Nische - Die Zukunft des Mittelstandes" ist im Februar das Thema von Wolfgang Hauser. Ebenfalls im Februar stellt Wolfgang Jassner die Herrenmodefirma Bruno Banani vor, zum Trierer Stahlwerk geht es im März. Außerdem stellen sich die Tiefkühlkostfirma Galileo und Porzellan-Hersteller Villeroy&Boch vor. Um Fragen des Corporate Design geht es im Juli, um Perspektiven für 2010 im November. Den Jahresabschluss bildet ein Referat zu Unternehmensführung nach den Regeln des Benediktiner-Abtes Stephan Schroer. Zum Programm gehören auch die Präsentation der Cannes-Rolle und des Marketing-Preisträgers sowie eine Fahrt zum Deutschen Marketing-Tag.

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