Mehr Bier für Trier

TRIER/HOMBURG. Regionaloffensive in der Region Trier: Die Karlsberg Brauerei aus dem saarländischen Homburg will ihre Niederlassung in Kenn (Kreis Trier-Saarburg) stärken, mit einer verzahnten Logistik näher an die Kunden herangehen und Trierer "Löwen-Edelpils" gezielt am Heimatort vertreiben.

"Das Bier für Trier" - so könnte die Strategie der Karlsberg Brauerei aus dem saarländischen Homburg lauten, wenn es um ihre neue Regionaloffensive in der Region Trier geht. Denn die Brauerei ist seit 1988 Eigentümer der Trierer Traditionsmarke "Löwen-Edelpils" und will nun mit der Originalrezeptur der Marke aus der einstigen Löwenbrauerei wieder Leben einhauchen. "Bier braucht Heimat", sagt Sven Schirmer, Verkaufsleiter Gastronomie für das nördliche Rheinland-Pfalz und die Region Trier. Man habe die Nachfrage und die Verankerung der Marke an der Mosel bislang unterschätzt. "Die Leute fragen immer wieder danach, selbst in der Eifel. Wir wollen das Löwen-Edelpils im Markt etablieren, mit Aktionen vor allem in der Gastronomie, aber auch im Handel", sagt er. Derzeit werden rund 5000 Hektoliter des Nischenbieres im Jahr verkauft, rund 40 Gaststätten rund um Trier schenken das Getränk aus - "das dürfen auch noch einige mehr sein", sagt Schirmer, ohne von einem Zielabsatz zu sprechen. Damit folgt die Karlsberg Brauerei einer neuen Regionalstrategie, die analog in Merzig mit der Regionalmarke "Saarfürst" bereits umgesetzt wurde. "Die Leute lieben ihr Bier und ihre Marke, das ist ein Stück weit Identifikation", sagt Karlsberg-Sprecherin Petra Huffer. Dieses Vorhaben geht bei den Brauerei-Chefs so weit, dass man den einstigen Löwen-Brauerei-Biergarten wieder auferstehen lassen will - nur an einem anderen Ort in Trier. "Das Konzept steht. Wenn wir ein passendes Gelände hätten, könnten wir zum kommenden Sommer eröffnen", sagt Schirmer. Mit der Regionaloffensive Region Trier verbindet Karlsberg auch eine Stärkung des Niederlassungsstandorts in Kenn. Zur Bedienung von Gastronomie und Handel wird die Distribution stärker über Kooperationspartner im Getränkefachhandel laufen. Eine neue Gesellschaft "Markenvertrieb Südwest", zu der auch die Niederlassung Kenn gehören wird, wird die neue Vertriebsstruktur umsetzen. Vor allem Doppelfahrten sollen dabei vermieden werden. "Statt mit mehreren Lieferanten einen Kunden zu versorgen, gibt es nur noch einen Ansprechpartner", sagt Huffer. Auswirkungen auf die derzeit rund 25 Beschäftigten in Kenn soll die neue Strategie der Karlsberg mit insgesamt rund 800 Mitarbeitern nicht haben. Sven Schirmer: "Wir ziehen uns nicht aus dem Markt der Region Trier zurück, sondern gehen zielgerichteter als noch vor zwei Jahren vor."

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