Mehr als eine Milliarde Euro Steuereinnahmen

TRIER. Die Steuereinnahmen des Finanzamtes (FA) Trier überschreiten 2006 erstmals die Schwelle von einer Milliarde Euro. Finanzamts-Chef Jürgen Kentenich sieht darin ein Zeichen für die boomende Wirtschaft und die gute Arbeit seiner 401 Mitarbeiter.

 Stellten den Jahresbericht des Finanzamtes Trier vor: Klaus-Robert Braus (Controller), Michael Fritz (Betriebsprüfung), Finanzamts-Chef Jürgen Kentenich und Julia Köster (Pressestelle). Foto: Heribert Waschbüsch

Stellten den Jahresbericht des Finanzamtes Trier vor: Klaus-Robert Braus (Controller), Michael Fritz (Betriebsprüfung), Finanzamts-Chef Jürgen Kentenich und Julia Köster (Pressestelle). Foto: Heribert Waschbüsch

Zum zweiten Mal legte das Finanzamt (FA) Trier einen Jahresbericht der Öffentlichkeit vor. Dabei wartet die Bilanz für 2006 gleich mit einem Rekord auf: Zum ersten Mal in der Geschichte des FA Trier wurde mit 1,1 Milliarden Euro Steuereinnahmen die Milliarden-Grenze geknackt. Im vergangenen Jahr meldete das Finanzamt noch 982 Millionen an Steueraufkommen. FA-Vorsteher Jürgen Kentenich sieht vor allem in der guten Konjunktur einen Grund für diese Entwicklung. Erfolgreiche Fahnder

"Die Umsatzsteuer mit rund 670 Millionen Euro ist der größte Batzen. Das zeigt die hohe Bedeutung dieser indirekten Steuer. Sie trifft zwar jeden, ist aber auch hochwirksam", sagte Kentenich. Im Vorjahr lag das Steueraufkommen in diesem Bereich noch bei rund 604 Millionen Euro. Das Finanzamt Trier ist für die Stadt Trier und den Landkreis Trier-Saarburg mit rund 240 000 Einwohnern zuständig, hat aber überregionale Aufgaben in den Bereichen Grunderwerbssteuer, Bußgeld, Steuerfahndung, bei Großbetriebsprüfungen und bei Prüfungen bei land- und forstwirtschaftlichen Betrieben. Landesweit ist Trier für Wohnungsbauprämien verantwortlich und bundesweit für belgische Unternehmen, die in Deutschland steuerpflichtige Umsätze ausführen. Dieser Bereich nimmt sogar einen Anteil von etwa 30 Prozent an der Umsatzsteuer ein. In dem guten Ergebnis sieht Kentenich auch die neue Strategie des Finanzamtes bestätigt: "In Rheinland-Pfalz verfolgen wir seit jüngster Zeit die so genannte Kooperationsstrategie. Ziel ist es, durch verstärkten Service das steuerehrliche Verhalten der Bürger zu fördern und gleichzeitig Steuerhinterziehung gezielt zu sanktionieren." In diesem Bereich kann sich die Arbeit des Finanzamtes sehen lassen: So ermittelten die Beamten der Steuerfahndung des FA Trier rund 21 Millionen Euro. Rund 70 Prozent resultieren aus der Bekämpfung des grenzüberschreitenden Umsatzbetruges, wie Bernd Kasper von der Steuerfahndung erklärte. "Das sind in der Regel so genannte Steuerkarusselle. Bei denen werden angeblich exportierte Waren dann doch im Inland verkauft, allerdings ohne die Umsatzsteuer abzuführen", sagte Kasper. Dabei reicht die Liste von Autos über CDs und Computer bis hin zu Getränkedosen, sagte Sachgebietsleiter und Controller, Klaus-Robert Braus. Bundesweit gelten die Trierer Beamten auf diesem Gebiet als besonders erfolgreiche Spezialisten. "Eine wichtige Rolle spielt aber auch der weitere Ausbau des Bürgerservices", sagt Julia Köster, Pressesprecherin des FA. Die zahlreichen Veranstaltungen werden auch 2007 fortgesetzt, beispielsweise gibt es am 10. Februar einen Elster-Infostand im Allencenter in Trier, am 27. Februar ist Elster-Tag im Finanzamt Trier, am 6. März informieren die Experten bei der Handwerkskammer Trier über haushaltsnahe Dienstleistungen und Handwerkerleistungen und am 1. März sogar ein Vortrag zu steuerlichen Themen für Gehörlose. Der Innendienst des Amtes bearbeitete 2006 rund 74 000 Einkommenssteuererklärungen und 16 000 Umsatzsteuererklärungen. An Beschwerden gingen 93 beim FA ein. "21 davon waren berechtigt, und wir haben schnell darauf reagiert", sagte der FA-Chef. Auch für den Innendienst gilt das neue Prinzip des Risikomanagements. "Es wird nicht mehr jeder Fall gleich gewichtet, sondern der Arbeitseinsatz wird stärker auf die Fälle konzentriert, bei denen ein Ausfallrisiko droht", erklärt Kentenich.

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