Mit Bus und Sonnenkollektor

TRIER. In Zeiten, wo fossile Energieträger immer teurer werden, gewinnen Informationen über das Energiesparen an Bedeutung. Die Verbraucherzentralen setzen seit 25 Jahren auf die Beratung vor Ort. Ein Modul darin ist der Energiespar-Bus, der gestern in Trier Station gemacht hat und in den kommenden Tagen Rheinland-Pfalz bereist.

Der hitzige Sommer im vergangenen Jahr und die erneuten Diskussionen über einen Klimawandel, aber auch die jüngsten Entwicklungen an den Rohölmärkten brachten es an den Tag: Energiesparen ist wichtiger denn je. Denn weniger Emissionen von Häusern und Wohnungen schonen sowohl das Klima als auch den Geldbeutel von Mietern und Hauseigentümern. So ist beispielsweise der Heizölpreis im Zeitraum von sechs Jahren von 40 Pfennig je Liter (Durchschnitt für das Jahr 1998) auf heute 40 bis 50 Cent je Liter gestiegen - ein Plus von rund 100 Prozent.Einsparpotenzial von bis zu 50 Prozent

Dabei gibt es durchaus Einsparpotenzial. "Allein was die Wärmedämmung angeht, könnten über 50 Prozent der Emissionen gespart werden. Beim Stromsparen gibt es ein Potenzial von 20 bis 30 Prozent, ohne dass dabei irgendwelche Umbauten nötig wären", sagt Hans Weinreuter, Energiereferent der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz. Er nennt ein Beispiel: Nach einem Test der Verbraucherschützer von verschiedenen Anbietern für eine Außendämmung habe zwischen dem günstigsten und dem teuersten Angebot ein Preisunterschied von über 10 000 Euro gelegen. "Häufig fehlt dem Kunden der Überblick und die Möglichkeit zum Vergleich", sagt Weinreuter. Um "Defizite bei den Kenntnissen der Verbraucher", aber auch "Defizite von Seiten der Handwerker und Architekten" zu beseitigen, gibt es seit 25 Jahren die Energieberatung der rheinland-pfälzischen Verbraucherzentrale. An 35 Orten im Land - darunter in Daun, Gerolstein, Trier, Wittlich, Hermeskeil und Saarburg - gibt es feste Beratungstermine in den Verbandsgemeinde-Verwaltungen. Und seit 1982 den mobilen Energieberatungsbus, den die Bundesregierung bislang mit 470 000 Euro förderte und der jährlich 7000 Beratungen bundesweit und 600 davon in Rheinland-Pfalz absolviert. Startschuss der diesjährigen Tour war in Trier. Die beiden Ingenieure Dieter Vossen und Frank Nowotka erstellen für Interessierte kostenlose Energiespar-Pakete für Haus, Heizung und Warmwasser. Anhand von Modell-Anlagen zeigen sie die Warmwasserbereitung mittels Solaranlagen. Allerdings berät das Mobil in diesem Jahr zum letzten Mal, der Bundesrechnungshof hatte es als zu teuer kritisiert. Folglich liegt das Gesamtbudget für die Energieberatung mit 4,7 Millionen Euro laut Susanne Obhof vom Verbraucherzentrale Bundesverband niedriger als in den Jahren zuvor. Weinreuter trauert dem Projekt schon jetzt nach: "Es ist eine gute Ergänzung zur stationären Beratung, vor allem in ländlichen Gebieten." Immerhin seien die Beratungsleistungen der Verbraucherzentralen vor Ort ausgeweitet worden - und würden noch verstärkt. So beteiligt sich die Beratungsstelle Trier beispielsweise am Pilotprojekt "Fallmanagement vor Ort". Gegen eine Gebühr von 35 Euro sehen sich die Berater Baustellen, schimmelige Wände oder Heizungsanlagen an, liefern einen Bericht sowie Tipps zur Sanierung. Die mobile Energie-Einspar-Beratung macht Station in Trier , Kornmarkt, am heutigen Freitag, 23. Juli, sowie am Montag und Dienstag, 26. und 27. Juli. In Hermeskeil steht der Bus von Mittwoch, 28. Juli, bis Freitag, 30. Juli, sowie am Montag, 2. August, für Informationen bereit. Von Montag bis Donnerstag beraten die beiden Ingenieure Dieter Vossen und Frank Nowotka von 9 bis 18.30 Uhr und freitags von 9 bis 14 Uhr.

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