Mit Marx Mainz auf den Fersen

TRIER/BERLIN. Triers Touristiker im Dauereinsatz: Gestern verkündeten sie in einer Pressekonferenz die Besucher-Rekordzahlen für das Jahr 2004; am heutigen Samstag geht es nach Berlin zur Internationalen Tourismus-Börse (ITB). Mission: weiter die Werbetrommel rühren, um Mainz als rheinland-pfälzische Nummer 1 in der Gästegunst abzulösen.

711 339. Diese Zahl bringt die Augen von Triers Wirtschaftsdezernentin Christiane Horsch zum Leuchten. 711 339 Übernachtungen verbuchten die Beherbergungsbetriebe der ältesten Stadt Deutschlands im vergangenen Jahr. Mit dieser neuen Rekordmarke knackte Trier erstmals die 700 000er-"Schallmauer" und heftete sich dicht an die Fersen von Mainz, das traditionell die meisten Hotelgäste im Land verbucht (im vergangenen Jahr 720 789). 2004 erweist sich unter dem Strich als das bislang beste aller Fremdenverkehrsjahre für Trier. Mit den Übernachtungen (plus 6,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr) stieg auch die Zahl der Hotel-Gäste: um 10,1 Prozent auf 373 373. Für die Steigerung der Zahl der deutschen Gäste um elf Prozent macht der Trierer Verkehrsdirektor Hans-Albert Becker gestern bei einer Pressekonferenz im Park Plaza Hotel vor allem die Landesgartenschau auf dem Petrisberg verantwortlich. Bei den Ausländern legten die Chinesen erneut deutlich zu (plus 40 Prozent auf knapp 29 000 Übernachtungen) und festigten damit in der "Nationenwertung" ihren zweiten Platz hinter den Niederländern (55 000 Übernachtung; plus 8,8 Prozent). An der Spitze der rheinland-pfälzischen Städte steht Trier bei der Bettenauslastung. Die liegt bei 45 Prozent, gefolgt von Mainz (41) und Koblenz (36). Zu den laut Christiane Horsch "gigantischen, astronomischen Zahlen" führte auch die Nebensaison mit einer außerordentlich positiven Entwicklung in den Wintermonaten. Alles keine Erfolge, um sich darauf auszuruhen. "Wir wollen uns weiter für den Städtetourismus empfehlen und profilieren", kündigen Triers Chef-Touristiker an. Unter anderem arbeite man an einer Broschüre mit "Schlechtwetter-Angeboten", um gegenüber Mitbewerbern "eine Schirmspitzenlänge voraus" zu sein. Angebots-Erweiterung auch bei den Erlebnis-Führungen. Wie im Amphitheater (Gladiator Valerius) und den Kaiserthermen (Tribun Mallobaudes) soll in der kommenden Saison auch in der Porta Nigra eine historische Figur auftreten, verkörpert von einem Profi-Schauspieler. Ebenfalls Zuwachs erhält das Souvenir-Angebot Triers. Zum Karl-Marx-Wein werden sich demnächst ein Konstantin- und ein Helena-Wein gesellen.Römer, Ritter, Romantiker, Konstantin

Am heutigen Samstag fliegen Christiane Horsch und ein von Hans-Albert Becker angeführtes Team der Tourist-Information Trier (TIT) zur Internationalen Tourismus-Börse (ITB) nach Berlin. Bei der weltgrößten Fremdenverkehrs-Messe präsentiert sich Trier mit der Moselland-Touristik GmbH am rund 300 Quadratmeter großen Rheinland-Pfalz-Stand. Dort außerdem mit von der Partie sind unter anderem die Eifel-Tourismus GmbH und die Hunsrück-Touristik GmbH. Rheinland-Pfalz und seine Ferienregionen werben in Berlin mit dem Slogan "Römer, Ritter, Romantiker". "Wir wollen in Zukunft stärker auf die Verbindung von Kultur und Tourismus setzen", kündigt Staatssekretär Roland Härtel an. Ein wichtiges Element sei dabei die große Konstantin-Landesausstellung 2007 in Trier.

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