Mit Qualität und Herkunft punkten

Bitburg · Bitburger ist trotz rückläufiger Absatz- und Umsatzzahlen mit 2016 zufrieden. "Bier ist ein wertvolles Produkt", findet der neue Bit-Chef, Axel Dahm. Wie er das den Verbrauchern schmackhaft machen möchte, sagt er im TV-Gespräch.

Bitburg Wetter und Fußball stehen beim neuen Bit-Chef Axel Dahm nicht so sehr im Fokus. "Das Wetter ist vielleicht für die Branche ein Thema. Wir aber schauen eher nach dem Wettbewerb und wollen uns dort absetzen", sagt der neue Sprecher der Bitburger-Geschäftsführung, Axel Dahm, im Gespräch mit dem Volksfreund. Und mit dem abgelaufenen Geschäftsjahr ist die Bitburger Braugruppe (siehe Die Zahlen) auch unter dieser Betrachtungsweise zufrieden. "In einem leicht rückläufigen Markt haben wir uns stabil entwickelt", resümiert Dahm. Sein Blick geht aber vor allem in die Zukunft. Im Herbst 2016 hat der ehemalige Gerolsteiner-Chef das Ruder bei der Bitburger Braugruppe übernommen und sogleich die neue Strategie ausgegeben. Wichtig ist dem neuen Bit-Chef, "dem Bier wieder seine Wertanmutung zurückzugeben". Für ihn sei es erschreckend, "wenn ein Kasten Bier, wenn auch nicht aus unserem Hause, im Literpreis günstiger angeboten wird als ein Kasten Mineralwasser". Dahm: "Das müssen wir verändern, die Branche muss das ändern, und wir als Bitburger wollen eine Vorreiterrolle einnehmen."
Deshalb will der Bit-Chef in die Offensive gehen: "Wir werden in unserer Kommunikation und Verbraucheransprache verstärkt auf die Themen Qualität, Herkunft und Einzigartigkeit setzen" und nennt beispielhaft den Siegelhopfen aus Holsthum, der zu 100 Prozent von Bitburger verarbeitet wird. Dabei sei nicht der Absatz für die Braugruppe das Maß aller Dinge, sondern der Umsatz und die Wertschöpfung. "Das Jahr 2017 ist für uns ein Jahr der Konsolidierung. Wir führen Sortimentsbereinigungen durch und werden Mengen verlieren. Aber 2018 wollen wir wieder wachsen und auch Marktanteile gewinnen", erklärt Dahm seine Strategie. Neben der Kernmarke Bitburger liegt der Fokus auch auf König Pilsner. "Die Marke hat sich 2016 nach vielen Jahren wieder stabil entwickelt. In Zukunft soll König Pilsner wieder wachsen," setzt Dahm auf den eingeschlagenen Weg.
Um diese Ziele zu erreichen, investiert die Gruppe kräftig in eine neue Entalkoholisierungsanlage in Bitburg. "Das Bitburger Alkoholfrei 0,0% hat im vergangenen Jahr um 15,7 Prozent zugelegt und damit den größten Zuwachs in diesem Markt verzeichnen können", so Dahm. Mit der neuen Anlage könne man weitere Steigerungen oder saisonale Spitzen ohne Produktionsprobleme meistern. In diesem Jahr hat die Braugruppe auch das Benediktiner Weissbier in den Handel gebracht. "Nach den Erfolgen im Export und in der Gastronomie haben uns die Kunden fast dazu gedrängt, diesen Schritt zu gehen", freut sich Dahm über die Beliebtheit des Weißbiers.
Mittel und langfristig soll auch der Export die Bitburger Zahlen wieder stärker schmücken. Derzeit exportiert die Gruppe rund fünf Prozent ihrer Produkte ins Ausland. "Das wird nicht einfach, denn wir deutschen Brauer sind relativ spät dran." Deutsches Bier habe im Ausland einen ähnlich herausragenden Ruf wie deutsche Autos, doch das Auslandsgeschäft sei bescheiden. Dahm will an diese Aufgabe mit Geduld herangehen, "das werden wir nicht heute und morgen ändern". Vor allem China und die USA seien aus seiner Sicht interessante, spannende Märkte, aber auch sehr schwierig, und mit der Gefahr verbunden, viel Geld zu verlieren. Weiter im Fokus seien Asien mit Südkorea und Europa, vor allem mit Italien und Spanien.EIN STABILES JAHR FüR DIE BITBURGER BRAUGRUPPE


Extra

(hw) Zur Bitburger Braugruppe gehören die Marken Bitburger, König Pilsener, Königsbacher, Köstritzer, Licher, Nette und Wernesgrüner. Darüber hinaus besteht eine Vertriebspartnerschaft mit der Benediktiner Weißbräu GmbH. Die Braugruppe ist ein Familienunternehmen und wird heute, im 200. Jahr, in der siebten Generation geführt. In der Gruppe sind 1700 Mitarbeiter beschäftigt, rund 1000 in Bitburg. 117 junge Menschen werden derzeit ausgebildet, davon 70 in Bitburg.EIN STABILES JAHR FüR DIE BITBURGER BRAUGRUPPE


Extra

(hw) Die Bitburger Braugruppe hat 2016 insgesamt 7,0 Millionen Hektoliter Bier und Biermischgetränke abgesetzt. Damit hat die Braugruppe fast das Ergebnis von 2015 erreicht (7,1 Millionen Hektoliter). Auch der Umsatz ist mit 786 Millionen Euro nur geringfügig niedriger als im Vorjahr (786,6). Besonders positiv entwickelte sich der Absatz bei den alkoholfreien Produkten, darunter Biermischgetränke, Weizen und Malztrunk, - hier gab es ein Plus um fast neun Prozent auf 484 000 Hektoliter. Flaggschiff der Braugruppe ist Bitburger: Mit einem Absatz von 3,8 Millionen Hektolitern konnte Bit seinen Marktanteil auf 6,6 Prozent steigern (+0,1).

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