Mut zur Wurst

OSANN-MONZEL. Bierwurst kennt jeder. Eine Wurst mit Bitburger Pils jedoch nicht: Thomas Streit aus Osann-Monzel (Kreis Bernkastel-Wittlich) hat den neuen "Bitling" erfunden. Damit hat die Eifeler Brauerei erstmals ihr Okay gegeben, den Gerstensaft in einem Nahrungsmittel zu verarbeiten und damit zu werben.

Es sei wie eine Jugendliebe, die einem nicht mehr aus dem Kopf gehe. So beschreibt Thomas Streit seine jahrelang gereifte Idee, nicht nur eine Wurst zum Bier, sondern gleich eine Wurst mit Bier darin herzustellen. "Vor zehn Jahren ist mir schon der Name ,Bitling' eingefallen", erzählt der Fleischermeister aus Osann-Monzel. Doch damals hatte er andere Prioritäten: Er übernahm mit 26 Jahren das Fachgeschäft seiner Eltern, investierte in einen Um- und Neubau und schuf sich eine Existenz. Nun setzt er seinen "Bitling" in die Tat um. Die Zeit sei überreif, sagt Streit: "Wurst und Fleisch anzubieten, reicht heute für einen Fleischerbetrieb nicht mehr. Dazu ist der Wettbewerb - nicht nur durch andere Handwerker, sondern auch durch Supermärkte und Discounter - zu groß geworden." Der ehemalige Fußball-Profi des FSV Salmrohr hat deshalb von Anfang an neben der Qualität den Service in den Vordergrund gestellt. Mit seinen 14 Mitarbeitern hat er die Belieferung von "Essen auf Rädern" übernommen, die Bestückung von Kantinen gemanagt und Messen-Catering und Party-Service vorangetrieben. Und nun kommt der "Bitling" mit zwölf Prozent Anteil "Bitburger Premium Pils". Regionale Spezialität

Von Anfang des Jahres an soll die Wurst "nach Kabanossi-Art" über die Gastronomie und die Supermärkte in der Region Mosel-Eifel-Hunsrück in verschweißten Vierer-Packungen vertrieben werden. Dass die Wurst beim Kunden ankommt, davon ist Thomas Streit überzeugt: "Das wird sicher die Wurst 2006." Eine Tonne Fleisch und Zusatzstoffe sind dafür verarbeitet worden. Innerhalb von mehreren Monaten hat er die Verarbeitung von Fleisch, Gewürzen, frischem Bärlauch und Hopfen sowie Bier immer wieder verfeinert, die Technik der Bier-Zugabe anstelle von Wasser ausgereift, das Produkt testen lassen und schließlich zur Analyse gegeben. Das Ergebnis: Der "Bitling" darf den Untertitel "Spitzenqualität" tragen. Dass Thomas Streit für seine Wurst mit Bier den Namen des Bitburger Gerstensaftes "Bit" und den Zusatz "mit Bitburger Premium Pils" verwenden darf, ist ein Novum. "Wir sind weltweit die ersten, die damit werben dürfen. Das ging leichter als ich gedacht habe", sagt Streit. Und auch die Verhandlungen mit dem Einzelhandel in der Region Trier über die Listung des "Bitlings" im Supermarkt beschreibt er als unkompliziert: "Wir machen eben eine regionale Spezialität." Darauf sei jeder neugierig. "Ein Wunder, dass auf diese Idee niemand vorher gekommen ist", sagt der 36-Jährige. Mit dem "Bitling" hofft Thomas Streit auf einen monatlichen Absatz von 100 000 Würsten, dazu wären bis zu zehn weitere Mitarbeiter nötig. Und Impulse für die neue Wurst mit Bier zum Bier erhofft sich der Ex-Profi von der Fußball-WM. Sein Motto lautet: "Jeder ist für seinen Erfolg selbst verantwortlich. Man muss nur Mut haben und ideenreich sein."

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