Luxemburg. Die Konkursentwicklung in Luxemburg war 2006 von der guten wirtschaftlichen Ausgangssituation gekennzeichnet. Die Zahl der Konkurse ging um genau 7,04 Prozent von 682 auf 634 zurück, berichtet die Creditreform Trier, die auch eine Tochter in Luxemburg betreibt. Die meisten Konkurse seien - wie in den vergangenen Jahren - mit 68 Prozent (53 Prozent 2005) im Bereich Dienstleistung zu verzeichnen. Diese Zahl sei nach Auskunft der Experten aber eher positiv zu sehen, zeige sie doch, dass Luxemburg bereits deutlich auf dem Weg zur Dienstleistungsgesellschaft sei. Die im europäischen Durchschnitt (18,6 Prozent) weit unterdurchschnittliche Konkursquote im Baubereich sank von acht Prozent auf sechs Prozent im vergangenen Jahr. Handel hat sich stabilisiert

"Auch der Bereich Handel scheint sich stabilisiert zu haben. Mit 146 Firmen - 2005 waren es noch 260 Firmen - lag die Quote mit 43,85 Prozent unter der des Vorjahres", sagt Creditreform-Chef Herbert Eberhard. Bei den Rechtsformen sind SA und Sarl mit jeweils etwa der Hälfte vertreten. Beunruhigend sei, dass der Anteil der Unternehmen, die mit einem Alter von mehr als sechs Jahren in Konkurs gingen, von 44 Prozent auf 51 Prozent gestiegen ist. Diese Entwicklung zeige, dass die Nachfolgeprobleme der Unternehmen in Luxemburg offensichtlich in immer geringerem Maße erfolgreich gelöst werden, so die Creditreform.Auch wenn Luxemburg mit 239 Konkursen auf 10 000 Unternehmen einen scheinbaren Spitzenplatz in Europa einnimmt, so sei dies doch nicht beunruhigend. Die Marktbereinigung treffe vor allem kleinere und auch nicht aktive Unternehmen, was durch den geringen Verlust an Arbeitsplätzen (deutlich unter drei Mitarbeiter pro Konkurs) gegenüber den Arbeitsplatzverlusten in Europa (11,2) zum Ausdruck komme.