Netzwerk für nachhaltige Entwicklung

KENN. Auf großes Publikumsinteresse ist die erste von der Handwerkskammer (HWK) Trier veranstaltete Messe "Märkte - Chancen - Aufträge: Informationen rund um das Renovieren und Sanieren" gestoßen.

"Ich hätte nicht gedacht, dass so viel los sein würde", sagte Matthias Schwalbach von der HWK. Schon um die Mittagszeit waren rund um das Berufsbildungs- und Technologiezentrum Bau der HWK in Kenn kaum noch Parkplätze zu haben. Das große Interesse an der Messe, die sich an Handwerker, Architekten und Ingenieure, aber auch an Bauherren richtete, hatte nach Ansicht von HWK-Präsident Hans-Josef Jänschke durchaus seine Berechtigung: Der Bedarf an Renovierungs- und Sanierungsarbeiten lasse Prognosen zufolge "zukünftig einen deutlichen Zuwachs erwarten", sagte Jänschke. Dagegen werde der Neubaubereich "erheblich an Bedeutung verlieren". Allein im Bezirk der HKW Trier sind nach seinen Angaben 110 000 Wohngebäude, das sind etwa 85 Prozent des Gesamtbestandes, vor dem Jahr 1979 erbaut worden "und entsprechend sanierungsbedürftig".Kompetenzen gebündelt

Bereits vor fünf Jahren habe sich die HWK Trier deshalb entschlossen, ihr Berufsbildungszentrum zu einem "Kompetenzzentrum für nachhaltiges Renovieren" weiter zu entwickeln, sagte Jänschke. Dieses Kompetenzzentrum arbeite seit mittlerweile einem Jahr. Nun gelte es, "die am Prozess des nachhaltigen Renovierens beteiligten Akteure zusammenzubringen", sagte der HWK-Präsident. Diesem Ziel diene die Messe "Renovieren und Sanieren". Der Aufbau von derartigen "Netzwerken" zwischen den Beteiligten sei notwendig, sagte Umweltministerin Margit Conrad. Denn noch immer sei das Leitbild der Nachhaltigkeit "nicht in den Köpfen aller Bauherren angekommen". Dabei seien in Deutschland 24 Millionen Haushalte "sanierungsbedürftig", das Einsparpotenzial beim Energieverbrauch liege bei 70 bis 90 Prozent. Nachhaltiges Sanieren sei umso wichtiger, da "der Klimaschutz die wichtigste ökologische Herausforderung des 21. Jahrhunderts ist", sagte die Ministerin. Bei dieser Herausforderung sei das Handwerk einer der "Schlüsselpartner" der Landesregierung, betonte sie. Deshalb freue sie sich, der HWK Trier anlässlich der Messe einen Förderbescheid über 380 000 Euro überreichen zu können, mit dem Aus- und Weiterbildungsangebote der HWK unterstützt werden sollten. Bei einem Messerundgang verschaffte sich die Ministerin anschließend bei den 60 Ausstellern einen Überblick über die neuesten Entwicklungen bei der Sanierung von Altbauten.

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