Ohne Ticket in den Zug

TRIER. (wie) Noch immer erregt das "Schwarzfahren wider Willen" die Gemüter. Immer wieder melden sich TV -Leser, die ähnliche Erfahrungen mit der Bahn schildern, wie die des 18-Jährigen, der eine Fahrkarte im Zug kaufen wollte und nun als Schwarzfahrer verdächtigt wird.

"Mich wundert das Ganze nicht. Nirgends sind die Bahnmitarbeiter so unfreundlich wie hier bei uns", reagiert ein Leser auf die Anschuldigungen gegen einen 18-Jährigen, er sei schwarz gefahren, obwohl er eine Fahrkarte im Zug kaufen wollte (der TV berichtete). Er selbst, bislang überzeugter Bahnfahrer und Aktivist im Fahrgastverband Pro Bahn, habe seine Konsequenzen gezogen und sei auf Bus und Auto umgestiegen. Dabei scheint die Bahn selbst das "Schwarzfahren wider Willen" zu provozieren. Wie ein Bahn-Insider dem TV erklärte, lohnten sich für das Unternehmen an vielen kleineren Bahnhöfen keine Fahrkartenautomaten. Die Kosten für Wartung und Unterhalt seien höher als der zu erwartende Umsatz. Steigt nun jemand an solchen Bahnhöfen in einen Zug ohne Schaffner ein, nehme die Bahn notgedrungen das Schwarzfahren in Kauf, erwarte aber von dem Fahrgast, dass er nachträglich ein Ticket für die gefahrene Strecke kaufe. All das komme die Bahn allemal billiger, als flächendeckend Fahrkartenautomaten aufzustellen, so der Kenner des Unternehmens. Verwirrung herrscht bei vielen TV- Lesern auch, dass in Zügen innerhalb des Verkehrsverbunds Region Trier (VRT) andere Tarife gelten als bei der Bahn. Nachfragen ergaben, dass der VRT-Tarif tatsächlich über den Bahn-Tarifen steht. Konkret bedeutet das: Kinder unter 14 Jahren müssen in Zügen in der Region zahlen. Fährt man im gleichen Zug aus dem VRT-Bereich hinaus, gelten Bahn-Tarife und die Kinder sind frei.

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