Optimismus als Wesenszug

Wie funktioniert die Börsenwelt? Eine Antwort auf diese Frage gab der ehemalige n-tv-Börsenspezialist Markus Koch in der Katholischen Akademie Trier. Auf Einladung der Deutschen Bank nahm er mehr als 300 Besucher mit auf eine Reise "Von der Wall Street um die Welt".

Trier. (ako) Die Kern-Botschaft von Markus Koch (Foto: Deutsche Bank), der zehn Jahre lang direkt vom New Yorker Parkett berichtete und noch immer enge Kontakte zur dortigen Börse pflegt, dürfte viele Gäste zu mehr Gelassenheit angeregt haben: "Die amerikanische Wirtschaft liegt nicht so danieder, wie es hierzulande geschildert wird."Man müsse das größere Bild im Zusammenhang sehen und nicht den bröckelnden Hypothekenmarkt mit sogenannten Subprimes, der nur zehn Prozent des Marktumfangs ausmache. Das Platzen der US-Immobilienblase sei eine typische zyklische Marktbereinigung und werde, auch wenn sie sich noch Monate hinziehe, nicht zum Wanken des gesamten Finanzsystems führen können."Börse ist überwiegend Psychologie", sagte Koch, der derzeit als Berater der DWS-Fondsmanager tätig ist. Trotz der momantanen Nervosität an den Finanzmärkten sei die Prämisse des Handelns der Börsianer immer grundlegender Optimismus, der konkrete Wirkungen zeige. Effektiv sei - trotz aller Crashs in den vergangenen Jahrzehnten - der Aktienmarkt in Deutschland sehr gut gelaufen. Die sinkende Aktienquote hierzulande hält er für nicht gerechtfertigt, die US-Krise habe für die deutschen Anleger in der Regel keine nennenswerten Konsequenzen, "außer im Falle einer sehr tiefen Rezession in den USA". Eine weltweite Rezession werde, so Kochs Einschätzung, dank der erwachenden Stärke der Schwellenländer wie Brasilien, Indien oder China nicht eintreten.

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