Pfleger und Bauhelfer gesucht

Die Agentur für Arbeit will in den kommenden Monaten vor allem Weiterbildung und Qualifizierung in den Bereichen Gesundheitswesen und Bauwirtschaft anbieten. Hier sehen die Experten die besten Chancen auf dem regionalen Arbeitsmarkt. Mit einem neuen Instrument, dem Arbeitsmarkt-Monitor, soll die Vermittlung noch effizienter werden.

 Als Bauhelfer finden Arbeitslose schnell einen Job. Foto: istock

Als Bauhelfer finden Arbeitslose schnell einen Job. Foto: istock

Trier. Die Agentur für Arbeit in Trier hat ihren ersten "regionalen Arbeitsmarkt-Monitor" vorgelegt. Die Studie, die in Zusammenarbeit mit dem Institut für Arbeitsmarkt und Berufsforschung erstellt wurde, vergleicht den Arbeitsmarkt in der Region mit den bundesweiten Entwicklungen. "Wir werden die Daten alle sechs Monate anpassen", erklärt Gundula Sutter, Geschäftsführerin bei der Arbeitsagentur. In der Untersuchung sind die Wirtschaftsbranchen mit ihren Potenzialen und Risiken aufgeschlüsselt. Der Vergleich soll Stärken und Schwächen einer Region auf- und den Handlungsbedarf anzeigen.

"Einzelhandel und die Gesundheitsbranche sind für die Region von großer Bedeutung: Das Gesundheitswesen ist vor allem ein Beschäftigungsfaktor", sagt Agentrur-Chef Wolfram Leibe. Mit knapp 13 000 sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten liegen Krankenhäuser, Pflege-Einrichtungen & Co. knapp vor dem Einzelhandel mit rund 12 500 Mitarbeitern. Beide Bereiche sind vor allem im Oberzentrum Trier überproportional stark vertreten.

Insgesamt gibt es rund 150 000 Beschäftigte. "Damit liegt die Region zwar unter dem Bundesdurchschnitt, doch man muss beachten, dass die rund 26 000 Pendler nicht mitgezählt werden", erläutert Gundula Sutter. Die Nähe zu Luxemburg hat für die Region und den Arbeitsmarkt eine besondere Bedeutung. "Es gibt keinen anderen Raum in Deutschland mit so vielen Pendlern, nicht einmal im Südbadischen", sagt Agentur-Chef Leibe.

Die Strukturindikatoren stellen der Region durchweg gute Noten aus.

Arbeitsmarkt: Die Arbeitslosenquate ist deutlich geringer und die Entwicklung der Beschäftigung deutlich besser als im Bundesdurchschnitt.

Demografie: Die Region zeigt eine positive Bevölkerungsentwicklung: Der Anteil der Bevölkerung unter 25 Jahren ist deutlich höher als im Schnitt, der Anteil der Bevölkerung ab 50 Jahren deutlich niedriger. Daraus ergibt sich eine günstige Jugend-Alter-Relation.

Soziale Lage: Die Hartz-IV-Quote insgesamt und bei den unter 15-Jährigen ist deutliche niedriger als im Durchschnitt.

Bildungslage: Der Anteil der höher Qualifizierten an den Beschäftigten ist unterdurchschnittlich, allerdings ist auch der Anteil der Schulabgänger ohne Hauptschulabschluss unterdurchschnittlich.

Anhand der Struktur-Untersuchung können die Experten von der Agentur für Arbeit nun Schwerpunkte für die kommenden Monate herausarbeiten.

Mit Blick auf die Branchen und die momentane Wirtschaftslage glauben sie, dass es sich lohnt, Arbeitssuchende vor allen in den Bereichen Gesundheit (Pflegeberufe), in der Bauvorbereitung (Bauhelfer) und der Gastronomie weiterzubilden oder zu qualifizieren. "In diesen Bereichen gibt es große Potenziale. Ein Bauhelfer, der fit ist, bekommt bei uns sicher einen Job", sagt Gundula Sutter. Und auch in der Pflege und Altenpflege seien die Chancen gut. "Hier wollen wir vor allem Ungelernte oder Wiedereinsteiger qualifizieren", sagt Sutter.

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