Pleiten auf Rekord-Niveau

TRIER. (red) Die Zahl der Unternehmens-Insolvenzen in der Region Trier wird in diesem Jahr einen neuen traurigen Rekordstand erreichen.

Nach einer Untersuchung der Industrie- und Handelskammer (IHK) Trier haben bis Ende November bereits 174 Unternehmen aus Industrie, Handel und Handwerk einen Insolvenzantrag gestellt. Dies sind zum jetzigen Zeitpunkt bereits 42 Betriebe mehr als im letzten Jahr. Damit wird der Rekordstand von 1985 mit 125 Pleiten deutlich übertroffen. Insgesamt rechnet die IHK Trier für 2003 mit rund 190 Unternehmens-Insolvenzen. Auch bei den Insolvenzen der Verbraucher stellt die IHK eine nie dagewesene Rekordzahl fest. Bis Ende November haben bereits 320 Privatpersonen einen Insolvenzantrag gestellt und damit ihre finanzielle Verwaltung in die Hände des gerichtlich bestellten Insolvenzverwalters gelegt. Dies sind zehn Prozent mehr als im letzten Jahr. Bei den Unternehmenspleiten zeigt sich, dass die Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH) und die nicht im Handelsregister eingetragenen Unternehmen besonders insolvenzanfällig sind. Auf diese Rechtsformen entfallen über 80 Prozent der Insolvenzen. Dagegen sind trotz leichter Steigerungsraten Einzelfirmen sowie die Offenen Handelsgesellschaften (OHG) und die Kommanditgesellschaft (KG), aber auch Aktiengesellschaften am wenigsten betroffen. Nach der jüngsten Auswertung der IHK mussten nicht nur junge Unternehmen den Gang zum Insolvenzrichter antreten. Die kritische Altersgrenze liegt bei acht Jahren. Während in den letzten Jahren 70 Prozent der insolventen Betriebe diese Altersgrenze nicht erreichten, sind in diesem Jahr 40 Prozent der insolventen Unternehmen bereits über acht Jahre lang am Markt tätig gewesen. Eine Branchenauswertung zeigt, dass das Dienstleistungsgewerbe besonders pleitenanfällig ist. 40 Prozent der Unternehmensinsolvenzen entfällt auf diesen Bereich. Eine Steigerung gegenüber dem Vorjahr stellt die IHK auch im verarbeitenden Gewerbe und im Einzelhandel fest.

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