Prall gefüllte Schweine

TRIER. Lange als altmodisch abgetan erlebt das Sparen derzeit eine Renaissance: Immer mehr Anleger nutzen klassische Sparformen, die vor allem Sicherheit garantieren.

Heute ist der Tag der Sparschweine. Und die deutschen Sparschweine sind so gut genährt wie lange nicht mehr. Anlässlich des 79. Weltspartages lohnt sich deshalb ein Blick auf das Sparverhalten der Deutschen. Im vergangenen Jahr haben die Deutschen 146 Milliarden Euro gespart - 1800 Euro pro Kopf. Das entspricht einer Sparquote von rund 10,6 Prozent. Dies liegt zwar deutlich über dem Tiefstand im Jahr 2000 von 9,8 Prozent, aber noch unter dem Niveau von Anfang der 90er Jahre. Und der Anteil des gesparten Einkommens soll noch steigen, erwarten sowohl Sparkassen wie auch Volks- und Raiffeisenbanken. Das Statistische Bundesamt in Wiesbaden hat ermittelt, dass neben der Tilgung von Hypothekenschulden und anderen Krediten die Ersparnis vor allem in Geldanlagen wie Spar- und Termineinlagen und Wertpapiere sowie in Aktien und Lebensversicherungen fließt. Zwar steht das Sparbuch in punkto Sicherheit ganz oben, ein Kriterium, das für 58 Prozent der Befragten des Vermögensbarometers des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes das Wichtigste bei der Geldanlage ist.Als bessere Alternative zum niedrig verzinsten Sparbuch sieht derzeit allerdings die Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz das Tagesgeldkonto. Eltern und Großeltern könnten es problemlos für den Nachwuchs einrichten und damit die Weichen für ein ertragreiches Sparverhalten stellen. "Das Tagesgeldkonto ist genauso einfach zu handhaben wie ein Sparbuch, die Verzinsung liegt aber um etwa zwei Prozent über der Sparbuchverzinsung", erklärt Verbraucherschützerin Josephine Holzhäuser. Außerdem seien beim Geldabheben keine Kündigungsfristen einzuhalten. Bei Tagesgeldangeboten von ausländischen Instituten sollte die geltende Einlagensicherungshöhe erfragt werden. "Die Verzinsung beim Sparbuch gleicht mit derzeit durchschnittlich 0,75 Prozent noch nicht einmal die Inflationsrate aus. Wer sein Geld auf dem Sparbuch anlegt, verliert daher an Wert", sagt Holzhäuser. Auch wer noch nicht weiß, wie er beispielsweise Auszahlungen von Lebensversicherungen anlegen will, finde im Tagesgeldkonto - im Gegensatz zum fast zinslosen Girokonto - eine gute Alternative.

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