Region Trier trotzt dem Trend

Ein Umsatzminus von fünf Prozent erwartet das deutsche Baugewerbe - trotz Konjunkturprogrammen. In der Region Trier gibt es seit rund einem halben Jahr allerdings einen deutlichen Aufwärtstrend.

Berlin/Trier. Kräne, Bagger und Baustellen an Straßen und in Wohngebieten - es läuft am Bau, mögen diese Eindrücke vermitteln. Die Wirklichkeit sieht anders aus: Auch am Baugewerbe ist die Krise nicht vorbeigegangen. Denn die deutsche Bauwirtschaft erwartet trotz milliardenschwerer staatlicher Hilfen in diesem Jahr ein Umsatzminus von fast fünf Prozent. Der Gesamtumsatz wird bei rund 82 Milliarden Euro liegen. Das gab der Zentralverband Deutsches Baugewerbe (ZDB) bekannt.

In der Region geht es bergauf



Während im öffentlichen Bau die Staatshilfen deutschlandweit zu einem Umsatz-Anstieg führen, hat die Krise im Wirtschafts- und Wohnungsbau tiefere Spuren hinterlassen. Schlusslicht ist der Wohnungsbau - zum Jahresende rechnet der ZDB hier mit fünf Prozent weniger Umsatz. Die Spuren der Krise in den beiden Sparten lassen sich durch das Plus im öffentlichen Bau nicht ausgleichen.

Schon das rheinland-pfälzische Baugewerbe steht mit einem Umsatzminus von knapp drei Prozent im September besser da als der Bundesdurchschnitt. Noch besser läuft es indes für die Bauwirtschaft der Region Trier, die rund 8700 Menschen beschäftigt. Sie trotzt krisenbedingten Begleiterscheinungen. Selbst ein landesweites dickes Minus im Bereich des Wohnungsbaus ließ sich in der Region bislang nicht ausmachen - im Gegenteil. Auch dank der Nähe zu Luxemburg setzte sich bis zum Herbst der positive Trend am Neubaumarkt fort, wohingegen er landesweit schwächelte (der TV berichtete). Während die Zuwächse durch die Mittel aus dem Konjunkturpaket die Einbrüche bundesweit nicht auffangen konnten, geht es in der Region also bergauf.

"Vor allem das Bauhaupt- und Ausbaugewerbe erlebte im vergangenen halben Jahr nach einem Absturz einen Aufwärtstrend", erklärt der Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Trier (HWK), Manfred Bitter. "Dazu haben auch die Maßnahmen des Konjunkturpaketes beigetragen, insbesondere die zusätzlichen kommunalen Aufträge." 68 Prozent der Betriebe im Bauhauptgewerbe erzielten laut Bitter eine Auslastung über 70 Prozent - im Frühjahr waren es nur 28 Prozent der Betriebe.

Für 2010 erwartet der ZDB-Präsident Hans-Hartwig Loewenstein "mindestens eine schwarze Null". Ein geringes Wachstum sei denkbar.

Ähnlich sieht es auch Manfred Bitter: "Wir schauen verhalten optimistisch auf das Jahr 2010."

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