Region schlägt sich wacker

Die weltweite Finanzkrise und die sich abkühlende Konjunktur schlagen noch nicht auf die Region durch. Die Konjunktur-Umfrage der Industrie- und Handelskammer (IHK) zeichnet das Bild von zufriedenen Unternehmen.

Trier. (hw) Die überwiegende Zahl der regionalen Unternehmen ist mit ihrer Geschäftslage zufrieden. Der Blick in die Zukunft fällt jedoch skeptischer aus als noch im Frühjahr. Bisher haben die seit dem zweiten Quartal deutschlandweit dominierenden negativen Konjunkturmeldungen kaum Bremsspuren in der regionalen Wirtschaftsentwicklung hinterlassen, doch dürfte sich das Wachstum in den kommenden zwölf Monaten abschwächen. Dies sind die Hauptergebnisse der IHK-Konjunkturumfrage im Herbst 2008, an der sich rund 180 Unternehmen aus der Region Trier beteiligten.

"Die Anfragen sind im September an die Unternehmen gegangen und erst vor wenigen Tagen zurückgekommen", sagt Matthias Schmitt von der IHK. "Die regionale Wirtschaft dürfte damit mittelfristig in eine Phase verlangsamten Wachstums übergehen.

Die positiven Arbeitsmarktimpulse werden im Laufe der kommenden zwölf Monate wohl auslaufen. Derzeit deutet jedoch nichts auf einen massiven Konjunktureinbruch oder gar eine Rezession hin", sagt der IHK-Konjunkturexperte weiter. Dies zeige auch ein Blick auf den IHK-Konjunkturklima-Indikator, der gegenüber dem Frühjahr nur moderat von 111 auf 106 Punkte gefallen sei und sich damit im positiven Bereich von über 100 befinde.

Hierbei sei das Klima im Dienstleistungs- und Industriesektor jedoch merklich positiver als im Handel. Ihre aktuelle Geschäftslage bezeichnen 39 Prozent der Befragten aus Industrie, Handel und Dienstleistungssektor mit gut, weitere 45 Prozent mit befriedigend und lediglich 16 Prozent klagen über einen schlechten Geschäftsverlauf. Das überwiegend positive Konjunkturbild gilt dabei branchenübergreifend, wobei sich Dienstleistungsgewerbe und Industrie zufriedener zeigen als der Handel.

Für die kommenden zwölf Monate rechnen nur noch 17 Prozent der Unternehmen mit einer weiteren Belebung ihrer Betriebskonjunktur, während 26 Prozent eine Eintrübung befürchten. 57 Prozent erwarten eine Seitwärtsbewegung. Dass der Gegenwind rauer wird, zeigen die Investitionspläne: Noch 15 Prozent der Befragten wollen ihre Investitionen in den kommenden zwölf Monaten ausweiten, knapp jedes dritte Unternehmen will seine Investitionen zurückfahren.

Extra

Konsum-Klima: Nach der Zuspitzung der US-Finanzkrise erwartet die Gesellschaft für Konsumforschung (GFK) in diesem Jahr eine Stagnation des privaten Konsums in Deutschland. Zwar sei der Abwärtstrend der Verbraucherstimmung vorerst gestoppt worden. Die GFK-Prognose für das Konsumklima stieg auf 1,8 Punkte im Oktober nach 1,6 Punkten im September. Jedoch hätten die Verbraucher-Interviews vor dem "schwarzen Montag" in der US-Bankenwelt am 15. September stattgefunden. Die dramatischen Ereignisse schlugen sich daher nicht mehr in der ermittelten Verbraucherstimmung nieder.

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