Regionalinitiative Mosel ist gestartet

BURG. Landräte, Repräsentanten aus Wirtschaft, Weinbau, Landwirtschaft, Kultur und der Landesregierung haben gestern in Burg die "Regionalinitiative Mosel" gegründet. Mit ihr soll die Mosel einheitlicher und qualitätsorientierter am internationalen Tourismusmarkt positioniert werden.

Der Ort, an dem gestern die dreizehn Akteure per Unterschrift die Vereinbarung über die Regionalinitiative Mosel unterzeichneten, hat Symbolkraft. Im Trauzimmer der Verbandsgemeindeverwaltung Traben-Trarbach auf Schloss Burg, das sich vor knapp 100 Jahren der damalige Landrat des Kreises Zell, Gustav von Stein, als Ruhesitz bauen ließ, sind bereits zahlreiche Bünde fürs Leben geschlossen worden. Einen Bund für sehr lange Zeit soll auch die Regionalinitiative Mosel werden. Mosel-Weinbaupräsident Adolf Schmitt erhofft sich eine Aufbruchstimmung im Gebiet, Landrätin Beate Läsch-Weber (Bernkastel-Wittlich) spricht von einem unverzichtbaren Fundament für die Zukunft der gesamten Region, Landrat Günther Schartz (Trier-Saarburg) sieht eine nachhaltige Verbesserung der Lebensqualität der Menschen, der Hauptgeschäftsführer der IHK Trier, Arne Rössel prophezeit, dass ein gemeinsames Handel neue Kräfte freisetzen wird, und der Mainzer Weinbau-Staatssekretär Siegfried Englert meint: "Damit kann sich die Weinkulturlandschaft Mosel schlagkräftig nach innen und außen darstellen." Bei der Regionalinitiative Mosel arbeiten alle maßgeblichen Wirtschaftsverbände, Touristiker, Kulturschaffende, Weinbau und die Kommunal- sowie Landespolitik eng zusammen mit dem Ziel, Wein, Kultur und Tourismus der Mosel stärker zu vernetzen. Dabei kommt einer "Dachmarke Mosel" eine bedeutende Rolle zu. Unter einer solchen Dachmarke sollen unter einem noch zu entwickelnden einheitlichen Erscheinungsbild Qualitätskonzepte vom Tourismus über die Gastronomie, Weinwirtschaft, Industrie, Handel und Handwerk bis zu kulturellen Angeboten entwickelt werden. Das rheinland-pfälzische Wirtschaftsministerium hat für die Entwicklung eines gemeinsamen Erscheinungsbildes 50 000 Euro als Anschubfinanzierung bereit gestellt. Die Regionalinitiative Mosel will mit einer schlanken Organisationsstruktur arbeiten. Ein eigener Verwaltungsapparat wird nicht aufgebaut. Eine Steuerungsgruppe, die vom Dienstleistungzentrum Ländlicher Raum (DLR), der IHK Trier und der Mosellandtouristik koordiniert wird, sowie eine Entwicklunggruppe, koordiniert vom DLR und dem Mainzer Wirtschaftsministerium, kümmern sich um die Themengruppen. Themengruppen sind unter anderem "Dachmarke" "Perspektiven in Europa" "Weinbau und Tourismus", "Steillagenkonzeption" "Gemeinschaftsprojekte" und "Moselkongress". Landrat Günther Schartz hält es für wichtig, dass auch Luxemburg und das Saarland mit in diese Regionalinitiative einbezogen werden. Eine Dachmarke Mosel könne zu einem Qualitätssiegel werden, ohne dabei Gleichmacherei zu betreiben. Hubert Friedrich, Leiter des DLR Mosel, kündigte an, dass im April kommenden Jahres auf einer ersten "Moselkonferenz" erste Strategien und Konzepte sowie das einheitliche Erkennungszeichen für die "Dachmarke Mosel" vorgestellt werden.

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