Schere zwischen Arm und Reich

Trier · In Rheinland-Pfalz steigt die Anzahl der Menschen, die von Armut betroffen oder bedroht sind, von 14,5 Prozent innerhalb der letzten zehn Jahre auf 16,7 Prozent 2014. In der Region Trier lag diese Quote bei 14,5 Prozent, so der DGB in der Region.

Trier. "Die Daten machen deutlich, dass die Schere zwischen Arm und Reich immer weiter auseinandergeht", kommentiert James Marsh, DGB-Gewerkschaftssekretär für die Region Trier, mit Blick auf die Daten des Statistischen Bundes- und Landesamtes. So seien nach DGB-Berechnungen mehr als 86 000 von knapp 520 000 Einwohnern in der Region von Armut betroffen oder bedroht.
Hierzu zählen Menschen, denen weniger als 60 Prozent des durchschnittlichen Einkommens zur Verfügung steht. In Rheinland-Pfalz waren das 2014 für einen Ein-Personen-Haushalt 942 Euro im Monat. Für Marsh lohne ein Blick in die unterschiedlichen Armutsgefährdungsquoten von gesellschaftlichen Gruppen.
So weisen die statistischen Daten für Erwerbslose eine Steigerung der Armutsgefährdungsquote in Rheinland-Pfalz von 47,8 Prozent im Jahr 2005 auf 54,3 Prozent in 2014 aus.
Parallel stieg diese Quote bei den Geringqualifizierten von 26,3 auf 31,8 Prozent. Überproportional ist der Anstieg der Armutsgefährdung bei Alleinerziehenden und den über 65-Jährigen. Bei den Alleinerziehenden stieg diese von 44,6 auf 50,6 Prozent , bei den über 65-Jährigen von 19,2 auf 23,2 Prozent. Eine ähnliche Entwicklung sei auf der anderen Seite der Alterspyramide festzustellen. So stieg die Quote in der Altersgruppe von 18 bis 25 Jahren im gleichen Zeitraum von 20 Prozent auf 24,1 Prozent.
Für diese Daten macht der DGB-Gewerkschaftssekretär vor allem politische Entscheidungen verantwortlich: Inzwischen sei mehr als jeder fünfte Rentner in Rheinland-Pfalz von Armut betroffen oder bedroht. Und alle angekündigten Hilfen für Alleinerziehende blieben scheinbar erfolglos. red

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