Schnee lässt einige Kassen klingeln

Bernkastel-Wittlich · Skihosen und Winterstiefel sind der Renner im Weihnachtsgeschäft. Doch auch Gold und Brillianten werden nachgefragt. Die Bilanz der Einzelhändler im Kreis Bernkastel-Wittlich fällt durchwachsen bis positiv aus.

 Sie hat der Schnee nicht davon abgehalten, Weihnachtsgeschenke in Wittlichs Innenstadt zu suchen: Kristina Lunin, Jana Gerliz und Cäcilia Hafner. TV-Foto: Marion Maier

Sie hat der Schnee nicht davon abgehalten, Weihnachtsgeschenke in Wittlichs Innenstadt zu suchen: Kristina Lunin, Jana Gerliz und Cäcilia Hafner. TV-Foto: Marion Maier

Für den Verkauf von warmen Kleidern war das Winterwetter äußerst förderlich, für die Kauflaune nicht unbedingt. Ruth Reitz-Born, Sprecherin der Wittlicher Kaufmannschaft, sagt: "Durch das Wetter war das Weihnachtsgeschäft streckenweise katastrophal." Die Leute seien lieber zu Hause geblieben. Auch die Busse seien teilweise nicht gefahren.

Dennoch zieht die Geschäftfrau ein verhalten positives Fazit für den Einzelhandel der Kreisstadt: "Im Großen und Ganzen ist das Weihnachtsgeschäft ganz gut gelaufen, etwa so wie im vergangenen Jahr. Die Kollegen sind ganz zufrieden." In ihrem Laden "Mode für Sie" wurden Schals und Tücher viel verkauft.

Sehr zufrieden ist Heinz Schmitz, Inhaber eines Sportladens in der Wittlicher Innenstadt. Er hat die Kunden mit einer Rabattaktion geködert. Schmitz: "Alles war reduziert. Das greift." Besondere Renner waren der Witterung entsprechend Skihosen für Kinder, Eiskrallen für die Schuhe, Handschuhe und Mützen. Die beiden letzten Artikel seien ausverkauft und nicht mehr nachzubestellen, sagt Schmitz.

Krise wirkt sich bei Juwelieren positiv aus



Gut lief das Weihnachtsgeschäft auch beim Wittlicher Juwelier Ralf Derix. Er verrät ein Geheimnis seiner Branche: "Bei uns haben sich Wirtschaftskrisen immer positiv ausgewirkt. Die Leute investieren dann in feste Werte wie Gold und Brillianten."

Derix schränkt allerdings ein, dass der Schnee die Kunden abgeschreckt habe. Gleiches stellt der Wittlicher Buchhändler Michael Scheid fest. Er bemängelt die seiner Meinung zu vielen Schneehaufen in der Fußgängerzone. Dennoch ist er mit dem Weihnachtsgeschäft "nicht unzufrieden". Es habe diesmal früher angefangen.

Zwei Trends sieht Scheid: Es würden wieder vermehrt Bücher mit hartem Einband gekauft und weniger Taschenbücher. Sachbücher seien zudem gefragt, wie das Buch über Loki Schmidt.

"Verschneit" lautet die Bilanz von Jürgen Fetzer, Geschäftführer des Gewerbe- und Verkehrsvereins Morbach. Das Geschäft zum Jahresende lasse zu wünschen übrig, sagt der Computer-Fachmann.

Er glaubt, dass den Gewerbetreibenden in Morbach einerseits die Krise, andererseits aber auch der Schnee zu schaffen gemacht hat. Die weiße Pracht erschwere nicht nur die Fahrten, sondern auch die Parkplatzsuche auf den mit Räumresten überhäuften Parkplätzen. Vereinzelt sei sogar Ware auf der Strecke geblieben, beispielsweise für den Lebensmittel- und den Baumarkt.

"Durchwachsen" lief das Weihnachtsgeschäft auch bei Frank Wagner, einem Fahrradhändler in Bernkastel-Kues. Er sagt: "Es hat gut angefangen und ist schlecht geendet." Nach den heftigen Schneefällen seien viel weniger Kunden in den Laden gekommen. Allerdings sei der Weihnachtsumsatz für sein Fahrrad-Fachgeschäft nicht so von Bedeutung wie beispielsweise für die Unterhaltungselektronik.

Winterstiefel und warme Unterwäsche viel gefragt



Zufrieden ist hingegen Helmut Haucke, Inhaber der Traben-Trarbacher Firma Sport Polch. Die Renner in seinem Laden seien Winterstiefel, Skibekleidung und warme Unterwäsche gewesen. Lieferengpässe gebe es bei Langlaufskiern und Funktionsunterwäsche.

Auch Simone Buhl vom Laden "Mode & mehr" in Bernkastel-Kues kann Weihnachten entspannt entgegensehen. Sie sagt: "Ich habe mein Geschäft für Kleider und Geschenkartikel erst am 1. März eröffnet. Von der Adventszeit hatte ich zwar etwas mehr erwartet. Ich bin aber insgesamt ganz zufrieden. Das Wetter hat sicherlich dazu geführt, dass der ein oder andere Kunde zu Hause geblieben ist."

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