Schutz vor Übernahme

Luxemburg. (dpa) Der luxemburgische Stahlkonzern Arcelor will sich mit einem milliardenschweren Aktienrückkauf-Programm vor der feindlichen Übernahme durch Mittal Steel schützen. Es sei geplant, bis zu 150 Millionen Anteilsscheine zu einem Preis von maximal 50 Euro je Aktie zurückzukaufen, teilte Arcelor mit.

Dies seien 24 Prozent der insgesamt 620 Millionen Aktien der weltweiten Nummer zwei der Branche. Auf einer außerordentlichen Hauptversammlung am 19. Mai in Luxemburg sollen die Aktionäre den Rückkauf genehmigen. Mit dem Rückkauf sinkt der Anteil der Aktien im Streubesitz. Weltmarktführer Mittal will Arcelor für 18,6 Milliarden Euro übernehmen. Im April hatte der luxemburgische Stahlkocher angekündigt, die Aktionäre mit einer Sonderzahlung in Höhe von fünf Milliarden Euro für ihre Treue belohnen zu wollen. Das Aktienrückkauf-Programm sei nun der Weg, auf dem sie ihr Geld bekämen, sagte Arcelor-Chef Guy Dollé. Bisher hatte die Arcelor-Führung erklärt, den Aktionären die fünf Milliarden Euro zukommen zu lassen, wenn Mittal mit seinem Angebot gescheitert sei oder es zurückgezogen habe. Für das erste Quartal musste Arcelor unterdessen einen Gewinnrückgang vermelden. Im Vergleich zum Vorjahr sank der Überschuss von 949 Millionen auf 761 Millionen Euro, teilte das Unternehmen am Freitag mit. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) lag bei 1,427 Milliarden Euro, rund 270 Millionen Euro unter dem Vergleichsquartal 2005. Dennoch sprach Dollé von einem "sehr guten Ergebnis". Arcelor sei auf dem richtigen Weg, seinen Wertschöpfungsplan zu erfüllen. Dank des erstmals voll konsolidierten Werks Acesita in Brasilien stieg der Umsatz im ersten Quartal von 8,157 Milliarden Euro im Vorjahr auf 9,565 Milliarden Euro. Wegen der hohen Stahlprodukt-Nachfrage werde mit einer guten Entwicklung für das zweite und dritte Quartal gerechnet, hieß es.

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