Sparkasse im Fusions-Stress

BITBURG/TRIER. Die Fusions-Verhandlungen zwischen der Stadtsparkasse Trier und der Kreissparkasse (KSK) Bitburg-Prüm werden zurzeit empfindlich gestört. Grund ist eine anonyme Telefon-Umfrage sowie der Brief eines oder mehrerer Unbekannten, die sich als Interessengemeinschaft tarnen.

 Sparkassen-Zentrale in Trier: Im Eifelkreis Bitburg-Prüm befürchten Fusions-Gegner, sie könne sich in einigen Jahren als "Machtzentrale" etablieren. TV-Foto: Archiv/Josef Tietzen

Sparkassen-Zentrale in Trier: Im Eifelkreis Bitburg-Prüm befürchten Fusions-Gegner, sie könne sich in einigen Jahren als "Machtzentrale" etablieren. TV-Foto: Archiv/Josef Tietzen

Fusions-Stress in der Eifel: Am Freitag hat eine Kundin der KSK Bitburg-Prüm einen Anruf erhalten, in der ihr mitgeteilt wurde, dass sie spätestens 2008 ihr Konto verlöre, falls die Fusion zustande käme. Dies teilte am Freitagabend der Bitburg-Prümer Landrat Roger Graef (CDU) in einer eiligst anberaumten Pressekonferenz mit. In einem seit Donnerstag kursierenden anonymen Schreiben der "Interessengemeinschaft von Mitarbeitern der Kreissparkasse Bitburg-Prüm und Einwohnern des Eifelkreises" werden zudem starke Bedenken gegen die Verschmelzung geäußert. Dieser Brief, der auch dem TV vorliegt, ist an alle Mitglieder des Kreistags Bitburg-Prüm gerichtet. Landrat Graef bedauerte den Vorgang am Freitagabend und bezeichnete ihn als "heiße Luft". Gleichzeitig betonten er und sein Trier-Saarburger Kollege Günther Schartz (CDU), die Gespräche gestalteten sich ausgesprochen fair und fänden "auf Augenhöhe" statt. Trotz der Größe des Trierer Instituts werde es keinerlei Nachteile für die kleinere KSK Bitburg-Prüm geben. In dem Brief der so genannten Interessengemeinschaft, die es laut Bitburg-Prüms KSK-Vorstandschefs Ingolf Bermes in seinem Haus nicht gebe, ist unter anderem die Rede davon, dass sich Trier über kurz oder lang als "Machtzentrum" etabliere. Zudem könne man davon ausgehen, dass sämtliche Stabsabteilungen, wie Controlling und Innenrevision, im Oberzentrum angesiedelt würden. Ingolf Bermes stellte derweil klar, das sich der Personalrat der KSK Bitburg-Prüm von dem Schreiben distanziere. Außerdem seien beiden Personalräten Berater zur Seite gestellt worden, um gemeinsam am Zusammenwachsen der Unternehmenskulturen zu arbeiten. Die Personalräte hätten sich diese Experten selbst aussuchen dürfen. Fusions-Störungen wie im Eifelkreis Bitburg-Prüm gibt es im Geschäftsbereich der Sparkasse Trier nicht. Dies betonte Landrat Schartz, der lediglich auf ein Schreiben eines Kommunalpolitikers verwies, der sich allerdings mit Namen zu seiner Kritik bekannt habe. Die Fusionsgespräche würden indes zügig fortgeführt.

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