Standhaft im Sturm

BITBURG. Dosenpfand-Einführung und rückläufiger Bierkonsum: Trotz der schlechten Bedingungen für die Bierbrauer im vergangenen Jahr hat die Bitburger Brauerei ihren Ausstoß und ihre Erlöse gesteigert.

Bei der Weihnachtsfeier der Bitburger Brauerei hat Michael Dietzsch, Geschäftsführer der Bitburger Getränke Verwaltungsgesellschaft, es angedeutet: "Mit dem Erfolgskonzept ,Mehrweg statt Einweg‘ hat die Bitburger Brauerei die Mengenverluste nicht nur aufgefangen, sondern sogar noch zugelegt", sagte Dietzsch im Dezember. Die von ihm skizzierte Entwicklung hat sich nun in den Jahreszahlen manifestiert: Trotz eines rückläufigen Bierumsatzes in Deutschland von drei Prozent im vergangenen Jahr hat die Bitburger den Ausstoß um 2,4 Prozent auf 4,3 Millionen Hektoliter gesteigert. Mit rund vier Millionen Hektolitern Inlandsabsatz bleibt die Eifeler Brauerei die Nummer zwei im deutschen Markt. Die Netto-Erlöse sind im gleichen Zeitraum um 2,6 Prozent auf 401 Millionen Euro gestiegen. Nichts, was einfach vom Himmel gefallen sei, hält der Bitburger Marketing- und Vertriebs-Geschäftsführer Peter Rikowski fest. Dass das Familienunternehmen eine solch gute Position halte, sei ein Stück harte Arbeit gewesen. "Aufgrund der Dosenpfand-Einführung haben wir knapp 320 000 Hektoliter an Absatz verloren", sagt Rikowski, eine Menge, die manch mittelständische Brauerei als Jahresausstoß aufweise. "Eine gigantische Summe", die nur durch eine gezielte Strategie wieder aufgefangen worden sei, sagt der Geschäftsführer. Während der Dosenanteil um 45 zurückging, liegt der Mehrweganteil inzwischen bei 95 Prozent.Im Super-Sommer 2003 stagniert der Fassbieranteil

So sind die Bitburger-Kunden laut Untersuchungen die treuesten, was den Konsum "ihrer" Marke angeht. Ein Umschwenken von der Dose zum Mehrweg war also leichter als bei der Konkurrenz.Außerdem hat die Bitburger laut Rikowski "erheblich" in die Werbung und Entwicklung neuer Gebinde wie der Vier-Flaschen-Kombo investiert sowie spezielle Werbe-Projekte gestartet. Über die Marketing-Summe mag Rikowski allerdings keine Angaben machen: "Die Summe liegt auf etwa gleicher Höhe wie der von Krombacher oder Warsteiner."Nach wie vor liegt beim Bier die Präferenz beim Pils, das um 2,1 Prozent auf 4,17 Millionen Hektoliter zulegte. Positiv ist auch die Entwicklung beim Bitburger Drive und Light. Ersteres legte gar um zwölf Prozent auf 115 000 Hektoliter zu, letzteres immerhin um 4,6 Prozent auf gut 29 000 Hektoliter. Trotz des Super-Sommers 2003 stagnierte im rückläufigen Gastronomie-Markt der Fassbieranteil. Er liegt mit 1,16 Millionen Hektolitern auf Vorjahresniveau. Bitburger bleibt dennoch die Gastro-Marke Nummer eins. "Wir müssen nun mehr Betriebe akquirieren, um unseren Absatz zu halten", sagt Rikowski. Absetzen von der Konkurrenz konnte sich Bitburger auch im Handel. So ist der Marktanteil in den wichtigsten Handelsunternehmen, der so genannten gewichteten Distribution, gestiegen.Für den Bitburger-Geschäftsführer ist deshalb die Strategie für 2004 klar: "Viele Kaufentscheidungen fallen erst im Geschäft. Deshalb gewinnt unsere Devise ,Näher am Kunden‘ immer mehr an Gewicht."

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