Stellenabbau bei Opel geht wie geplant weiter

RÜSSELSHEIM/KAISERSLAUTERN. (lrs) Der Stellenabbau bei Opel wird trotz guter Produktions- und Absatzzahlen wie geplant ablaufen. Bis 2007 sollen 9000 der 32 000 Stellen in den westdeutschen Werken wegfallen, davon 6000 über ein Abfindungsprogramm. "Opel hält an dieser Planung fest", sagte ein Unternehmens-Sprecher am Donnerstag in Rüsselsheim.

"Das Restrukturierungsprogramm ist kein kurzfristiges Programm, das sich an Höhen und Tiefen des Absatzes festmacht", sagte der Sprecher weiter. Das Unternehmen werde sich an die unterschriebenen Verträge halten. Der Betriebsrat des Bochumer Opel-Werks hatte angesichts einer auf Hochtouren laufenden Produktion gefordert, den geplanten Stellenabbau abzumildern. Der Bochumer Betriebsrat forderte die Geschäftsleitung zu Verhandlungen über die weitere Personalpolitik auf. "Das Management hat behauptet, man kann das hohe Programm mit 2800 Beschäftigten weniger fahren. Wir haben gesagt, das geht nicht", erklärte der Betriebsratsvorsitzende Rainer Einenkel. In Bochum arbeitet derzeit noch der Großteil der 2800 Beschäftigten, die über Abfindungen gehen sollen. Dazu greift das Werk auf Leiharbeiter zurück. Im Jahr 2006 soll die Produktion sogar noch höher geschraubt werden. "Da wir über drei Schichten ausgelastet sind und nachgefragte Autos wie den Zafira und Astra Caravan bauen, gehe ich davon aus, dass in Bochum Geld verdient wird, und das nicht wenig", betonte Einenkel. Der Betriebsrat wolle bis Weihnachten Nägel mit Köpfen machen. Es gehe noch um knapp 800 Beschäftigte. Das Opel-Management hält die Euphorie nach den guten Auftragszahlen für überzogen. Aus Unternehmenskreisen in Rüsselsheim verlautete, dass unter dem Strich maximal 50 oder 100 Stellen weniger wegfallen könnten als geplant. Im September hatte Opel gemeinsam mit der Schwestermarke Vauxhall 155 000 Autos in Europa verkauft - das war nach Opel-Angaben der beste September seit sechs Jahren.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort