Die Versicherung glaubt nur den Gutachten, die sie selbst in Auftrag gibt. Alle anderen werden angezweifelt oder einfach nicht wahrgenommen. Dass der Eifeler Künstler André Käpper auf eigene Kosten einen Sachverständigen beauftragt hat, die Brandursache für das Feuer zufinden, das im September vergangenen Jahres sein gerade renoviertes Bauernhaus in Densborn (Kreis Daun) komplett zerstört hat, interessiert die Düsseldorfer Versicherer nicht. Nach ihrer Ansicht hätte er sich das Geld für den Gutachter sparen können. Für sie steht die Brandursache unumstößlich fest: Selbstentzündung durch Leinöl-getränkte Lappen. Laut Käppers Anwalt Wolfgang Simon belegt das Gutachten des Bremers Sachverständigers jedoch, dass der Brand eindeutig durch einen technischen Defekt in der Elektroinstallation ausgebrochen ist. Eine Selbstenzündung werde ausgeschlossen, so der Anwalt in einem Brief an die Versicherung. Daher, so Simon, sei die Provinzial verpflichtet, den kompletten Schaden von rund 180 000 Euro zu übernehmen. Doch die weigert sich weiter. "Wir gehen weiterhin davon aus, dass ( ) der Schadensfall durch Herrn Käpper grob fahrlässig herbeigeführt wurde", schreibt die Versicherung Mitte Februar. Bis 11. März hielt sie an dem Angebot fest, lediglich 75 Prozent der Schadenssumme zu zahlen. "Anschließend werden wir den Anspruch auf Versicherungsschutz komplett versagen und außergerichtlich keine Leistung erbringen." Die Provinzial wollte sich erneut nicht zu dem Fall gegenüber unserer Zeitung äußern. Käpper, der mit seiner Frau und den drei Kindern derzeit in Wolsfeld (Kreis Bitburg-Prüm) wohnt, will nun gegen die Versicherung klagen. Er bestehe auf die volle Summe, weil er nicht Schuld sei an dem Brand, sagte Käpper. Was brennt Ihnen auf den Nägel? Schreiben Sie uns: thema@volksfreund.deWir bringen es voran!